Zum dritten Mal in ihrer langen Karriere veröffentlicht die wohl bekannteste französische Sängerin, Komponistin und Liedtexterin Mylène Farmer eine Remix-Sammlung. Die rothaarige Königin des Frankopop beschenkt ihre Fans mit 21 Remixen, die am 19. April 2024 als Digital Download, als Doppel-CD und als Dreifach-Vinyle erscheinen. Die Remixer-Liste ist lang und hat auch für Depeche Mode und Elektromusik-Fans ein paar bekannte Namen.
Der Song „Désenchantée“, der am 18. März 1991 als Single veröffentlicht wurde, ist unbestreitbar Mylènes größter Hit bis heute. „Désenchantée“ war 1991 neun Wochen lang die Nummer 1 der französischen Top 50 und ist auch 2024 noch immer der mit Abstand am häufigsten gestreamte Titel aus ihrem Repertoire.
Die neue Version von Feder ist trotzdem nur der vierte Remix dieses legendären Hits in 33 Jahren. Doch die Zusammenarbeit zwischen Mylène und dem französischen DJ aus Nizza reicht viel weiter zurück. Im Jahr 2018 komponierte und produzierte Feder acht Titel für das Album „Désobéissance“: unter anderem die Leadsingle „Rolling Stone“.
„Ich glaube, sie mochte schon immer Klänge, die ein bisschen melancholisch und tanzbar sind. Die ein bisschen nach Dark klingen. Und es stimmt, dass es in dem, was ich gemacht habe, so etwas gab. Das waren die Keywords meiner Musik.“ – äußerte sich Hadrien Federiconi (aka Feder) zu ihrer guten Zusammenarbeit.
Weitere Remixe folgen am 19. April und zwar unter dem Titel „Remix XL“. Es wird ein innovatives Album mit neuen und gewagten Remixen sein. Die Fans können sich über umfangreiche Neubearbeitungen der großen Hits des ikonischen Stars freuen. D
Das neue Album ist das Ergebnis einer außergewöhnlichen Zusammenarbeit mit den Besten der Elektro-Szene wie Feder und The Magician, aber auch mit überraschenderen Künstlern wie Theo Hutchcraft (Hurts) und David Lynch. Die Künstlerin hat ihre Stimme bei einigen seiner Top-Titel im Studio neu aufgenommen und mit Elektrobeats sublimiert.
Unseren Lesern wird wahrscheinlich der Name von Marsheaux am bekanntesten vorkommen. Das griechische Synthiepop-Duo coverte vor zehn Jahren die komplette „A Broken Frame“ LP. Marianthi Melitsi und Sophie Sarigiannidou wagten sich auch, für Mylène Farmer einen Remix zu erstellen. Ihre Neuabmischung des von Moby komponierten Titels „N’aie plus d’amertume“ war bisher nur als Promo erhältlich.
Ein weiterer – vor allem für die „Old School“ Depeche Mode-Fans bekannter – Remix-Künstler ist Rusty Egan, der damals Resident DJ im pseudo-glamourösen Crocs Nightclub in Rayleigh, Essex war und Depeche Mode bei deren schwersten ersten Schritten sehr viel geholfen hatte. Jetzt remixte er den 90er Klassiker „Je t’aime mélancolie“.
Der Name von Richard Norris klingt auch gut unter den Fans der elektronischen Tanzmusik. Er war der eine Teil von The Grid – der andere war David Ball von Soft Cell -, das Duo unterzeichnete einen Verlagsvertrag mit Mute Song im Jahr 2021. Er fertigte einen Remix zu „Do You Know Who I Am“, zu dem einen Lied aus Mylène Farmers zwölftem Studioalbum „L’Emprise“ (2022).
Theo Hutchcraft, der immer eine Verwandschaft zwischen Hurts und Depeche Mode fühlte, ist nicht nur ein langjähriger Fan von Martin & Co., sondern auch von Mylène Farmer. 2011 legte die Gruppe Hurts schon einen Remix der Single „Lonely Lisa“ vor, der dritten Auskopplung aus dem Album „Bleu Noir“. Dieses Mal haben sie eine neue Version von „Des larmes“ erstellt, welcher der erste von den zwei Titeln auf dem Album „Désobéissance“ war, die von LP und Mike Del Rio komponiert und umgesetzt wurden.
Dave Audé, Producer, US-amerikanischer Remixer und House-DJ mischte den Clubhit und den aktuellen Mylène Farmer-Konzerteröffner „Du Temps“ neu ab. Er arbeitet gerade am neuen Solo-Album von Andy Bell (Erasure) und wird ihn auf seiner kommenden Tournee begleiten.
Die komplette Trackliste von „Remix XL“ findet ihr hier:
1. Libertine (NIT remix)
2. Sans contrefaçon (The Magician Remix)
3. Pourvu qu’elles soient douces (Cut Killer & Prez Poney Club Remix)
4. Désenchantée (Arnaud Rebotini Remix)
5. Je t’aime mélancolie (Rusty Egan Remix)
6. California (Arthur Baker Remix)
7. XXL (Blue Stahli Remix)
8. Je te rends ton amour (David Lynch Remix)
9. Optimistique-moi (Feder Remix)
10. C’est une belle journée (The Hacker Remix)
11. Sextonik (Tomer G Sextonik Reloaded Club Mix)
12. Oui mais non (Mico C Remix)
13. N’aie plus d’amertume (Marsheaux Remix)
14. Du temps (Dave Audé Remix)
15. Des larmes (Theo Hutchcraft Remix)
16. L’âme dans l’eau (The Avener Rework)
17. Do You Know Who I Am (Richard Norris Remix)
18. Rayon vert (Fragrance & S Diamah Remix)
19. Bouteille à la mer (IKS Remix)
20. Rallumer les étoiles (Motherweshare Remix)
21. Désenchantée Remix (feat. Feder) (Extended)
Und diejenige, die Mylène Farme (noch) einmal live erleben möchten, haben dazu im Herbst dieses Jahres in Paris die Gelegenheit. Nach den Unruhen in Frankreich, die durch den Tod des jungen Nahel bei einer Polizeikontrolle ausgelöst wurden, wurden nämlich die beiden für den 30. Juni und 1. Juli 2023 geplanten Konzerte im Stade de France auf Beschluss des Präfekten von Seine-Saint-Denis abgesagt. Diese Konzerte wurden schließlich auf Freitag, den 27. September und Samstag, den 28. September 2024 verschoben. Außerdem wurde ein zusätzlicher Termin für Dienstag, den 1. Oktober 2024, angekündigt. Karten für diese Zusatzshow sind hier noch erhältlich: https://www.mylenefarmer-nevermore2023.com/en/
