Wir hätten da noch eine Empfehlung. Für Anhänger feingeistiger elektronischer Musik. Detroit-House meets Electro-Pop. Klassische bis zeitgemäße Sounds, veredelt durch wunderbar sanften männlichen Gesang.
Morgan Geist, DJ und Produzent aus dem Großraum New Jersey, ist auch schon eine Weile dabei. Seit Ende des letzten Jahrtausends machte er sich v.a. als Teil des Duos Metro Area einen Namen, den jeder geschmackvolle DJ kennen und auflegen musste. Disoo und House waren und sind seine Spezialitäten, doch auch Größen wie Devo, New Order und Depeche Mode gehörten schon immer zu seinen Vorbildern. Und das hört man “Double Night Time” an. Hier arbeitete Geist auf der Mehrzahl der Tracks mit den Gastsängern Jeremy Greenspan von den Junior Boys und Kelley Polar (Künstler, die man sich bei der Gelegenheit durchaus auch mal vergleichsweise anhören darf) zusammen, wodurch dieses Album erheblich poppiger als seine früheren Veröffentlichungen ausgefallen ist.
Wobei der Opener “Detroit” noch an ganz andere, noch ältere Klassiker erinnert, nämlich an Kraftwerk. Und dabei gleichzeitig typische Sounds von Deep House und sanftem Techno verarbeitet. Ein feiner Einstieg, bevor uns das melodische “The Shore” direkt in die späten 80er zurückversetzt. Ein weiterer Name muss wohl noch zur Orientierung genannt werden – Erlend Øye, an dessen markante Stimme (u.a. von Røyksopp bekannt) der Gesang hier und auch später noch erinnert.
Als absolutes Highlight des Albums darf womöglich “Most Of All” gelten, ein so wundervoller Popsong, der die Herzen aller Electropopper im Sturm erobern müsste. Beim ähnlich schönen “Ruthless City” spukten dem Rezensenten dann zwei weitere Namen im Kopf herum, ein bekannter – Human League – und einer für Insider – Morthem Vlade Art (Was ist aus denen eigentlich geworden? Müsste man mal nachforschen…). Gegen Ende hin folgt noch das beschwingte “City Of Smoke And Flame”, zu den genannten Stücken gesellen sich noch einige gelungene Instrumentale und mit einer reichlichen Dreiviertelstunde ist auch die Spieldauer perfekt ausbalanciert.
„Double Night Time“ – Ein heißer oder vielmehr angenehm wärmender Tipp, sowohl für die spätere Stunde im Club, als auch die kuscheligen Kopfhörer zu Hause.
(Addison)