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Filthy Dukes – Nonsense In The Dark

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filthydukes_nonsense Schmutzige Herzöge also. So etwas muss aus England kommen. Richtig, die Wurzel dieses extrem tanzbaren Gebräues steckt im Schmelztiegel London. Drei junge Männer sammeln Sounds und Gleichgesinnte und fackeln ein mitreißendes Feuerwerk an Singlekandidaten ab.

Olly Dixon und Tim Lawton sind schon länger als DJs und Remixer unterwegs. Ihre Sets sind bekannt zwischen Glastonbury und Timbuktu, ihre Party-Reihe „Kill em all“ im Fabric-Club hatte Gäste wie Justice, Erol Alkan, Crystal Castles, Chemical Brothers, LCD Soundsystem oder Simian Mobile Disco, dazu kommen Remixe für u.a. Bloc Party, White Lies oder The Rakes. Nun haben sie ihren Produzenten Mark Ralph integriert und eine Band gegründet, deren Debütalbum eine vielseitige Electro-Pop/Rock-Party feiert.

Vielseitig auch deshalb, weil sie sich den Luxus von wechselnden Gastvokalisten gönnen, unter denen sich mit Mitgliedern von Late Of The Pier, To My Boy, The Maccabees, den Secret Machines und den frYars einige namhafte (bzw. demnächst hoffentlich namhafte) befinden. Trotzdem ergibt sich am Ende ein kohärentes Ganzes, denn die 13 Songs sind fast durchgehend eben einfach gute Songs. Unter Verwendung aktueller digitaler und angesagter (retro-)analoger Zauberkisten, unterstützt im Studio von Fachkräften wie Steve Fitzmaurice (der auch schon mit Depeche Mode arbeitete), gelingt ein Album, das es wieder einmal schafft, die guten Seiten der elektronischen Popmusik aus den seligen 80ern mit denen von heute zu verbinden.

Nachzuhören ist dies gleich auf der mit der Discotür ins Haus polternden Single „This Rhythm“, einem unwiderstehlich pumpenden Ohrwurm. Diesem preschen drei weitere modern produzierte Knüller – das melodieverliebte „Elevator“, das funkige „What Happens Next“ und das für die großen Tanzflächen wie gemachte „You Better Stop“ – hinterher . In der Albummitte perlt dann plötzlich mit dem Titelsong (gesungen vom Sänger der Maccabees) eine wunderschöne Ballade im Midtempo daher, der gar ein krautelektronisches Instrumental („Cul-de-sac“) und klassischer Synthie-Pop („Light Skips Cross Heart“) folgen. Mit „Don’t Fall Softly“ sind wir schließlich genau in der Mitte der 80er angelangt. Und etwas später, ganz am Ende hören wir sogar noch ein feines Piano („Somewhere At Sea“).

Die Filthy Dukes legen ein starkes Debüt vor, das zahlreiche Fans elektronischer Popmusik wie auch Clubgänger begeistern dürfte, und dem zum Meisterwerk höchstens etwas Reduktion (d.h., zwei bis drei Stücke weniger) fehlt.

(Addison)

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http://www.filthydukes.com
http://www.myspace.com/filthydukes

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

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