Im Frรผhjahr 2006 machte das Einmann-Projekt erstmals auf sich aufmerksam und verรถffentlichte mit „FH1“ ein Debรผt, das sich in der Fachpresse viel Anerkennung verschaffen konnte. Die durchweg elektronischen Songs von ‚FH1‘ waren wie maรgeschneidert fรผr die Clubs und lieferten somit den ein oder anderen Tanzflรคchenfรผller. Mit FH2 gibt es nun eine konsequente Fortsetzung des Erstlings. Auch diesmal gibt es wieder Tracks, die dank ihrer gezielten Produktion nur einen Auftrag haben: ‚Menschen zum Tanzen bringen‘.
Zunรคchst erinnert ‚FH2‚ doch recht stark an das letztjรคhrige Album, was aber mit zunehmender Spieldauer schnell widerlegt wird, da die Band auf dem neuen Album doch einige Raffinessen eingebaut hat und wesentlich kantiger zu Werke geschritten ist.
Wie schon auf dem Vorgรคnger wird auch auf dem aktuellen Silberling vorwiegend mit Voice Vocodern gearbeitet. Dies war jedoch ein Umstand, der ‚FH1‘ auf Dauer etwas zu eintรถnig erschienen lieร. Auf ‚FH2‚ gibt es dieses Mal auch weniger verzerrten Gesang bzw. richtigen Gesang wie z.B. bei Friday Night Binge, Girl Show oder auch Noisebastardz zu hรถren. Dies ist wohl eine der positivsten Verรคnderungen auf der neuen LP und lรครt sie dadurch insgesamt interessanter und abwechslungsreicher erscheinen.
Das die Band ihre Fรผhler durchaus auch in andere Richtungen ausstrecken, beweisen sie mit Houston oder auch All Dead die durch ihre harten Basslines und die aggressiven Shouts an Combichrist erinnern.
Natรผrlich gibt es auch wieder gewohntes Ohrfutter รก la Faderhead auf dem neuen Album zu hรถren. Zum einen wรคre hier die geniale Vorabsingle „Dirtygrrrls / Dirtybois“ zu nennen, die dank ihres subtilen Refrains und der knackigen Produktion schnell รผberzeugt und zum anderen „Losing For Real„, einem tanzbaren Song, der einen recht ungewรถhnlichen Refrain besitzt.
Insgesamt liefern Faderhead wieder ein solides, elektronisches Album ab, das im Vergleich zum Vorgรคnger einige positive Verรคnderungen vorzuweisen hat. Ein Leistungsabfall, wie es oft bei einem zweiten Album vorkommt, ist hier nicht zu beobachten. Fรผr das nรคchste Album wรคre noch ein wenig mehr Experimentierfreude erfreulich. Freunde von gepflegter Electronic-Music sollten hier durchaus mal reinhรถren.
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