Schwarz sah die Zukunft von Faderhead phasenweise tatsรคchlich aus, wenn man sich an die Zeit vor dem letzten Teil der ‚FH-Trilogie‘ zurรผckerinnert. Glรผcklicherweise haben sich die dunklen Wolken seitdem verzogen und Platz fรผr Album Nummer 4 gemacht. „Black Friday“ bietet ein Mal mehr die volle Ladung faderhead’scher Klangkunst, die nur darauf wartet auf die Clubs losgelassen zu werden.
Mit der ‚FH-Trilogie‘ hat uns das Hamburger Einmannprojekt in den letzten 4 Jahren nicht nur seine Sichtweise von Electro und EBM aufgezeigt, sondern gleichzeitig einige Clubklassiker abgeliefert, die sich nach wie vor groรer Beliebtheit erfreuen. Mit „Black Friday“ knรผpft Mastermind Sami in Sachen Clubkompatibilitรคt nahezu nahtlos an die Vorgรคngeralben an, schafft es aber auch auf dem neuen Silberling zu รผberraschen.
Nach dem eher getragenen Intro „Obnoxiated„, geht es mit „Escape From The Machine“ gleich in die Vollen. Knarzende Beats, hรคmmernde Bรคsse und ein so kontrรคrer wie eingรคngiger Refrain lassen den Song zu einem prรคdestinierten Clubstampfer werden. รhnlich verhรคlt es sich auch mit so kongenialen Tracks wie „Baby Firefly„, „Destroy Improve Rebuild„, „The Bitch I Love To Hate„, bei dem รผbrigens Chris Pohl Pate stand, und „Pussy Rules„. Alle Songs versprรผhen dabei den Charme einer typischen Faderhead Produktion und schaffen es sofort im Ohr hรคngen zu bleiben.
Wรคhrend sich in der ersten Hรคlfte des Albums vornehmlich die eher ‚typischen‘ Songs ร la Faderhead tummeln, die zwischendurch mit wunderschรถnen und schwermรผtigen Balladen wie „Hot Bath And A Cold Razor„, „Aim To Misbehave“ oder dem etwas schnelleren „The Moth And The Fire“ aufgelockert werden, geht es im zweiten Teil deutlich noisiger und technoider ab.
Tracks wie „Scumfucker„, „Beautiful Freak“ oder „Crashkid“ erinnern dabei an die frรผheren Combichrist und verleihen „Black Friday“ zum Ende eine gewisse Wandlung, was dem Album in Sachen Kurzweiligkeit und Individualitรคt deutlich zu Gute kommt.
„Black Friday“ ist ein pulsierendes Inferno potentieller Clubhits geworden, die so straight wie eingรคngig geworden sind. Man kรถnnte fast behaupten, Faderhead liefert mit diesem Longplayer sein bis dato versiertestes Album ab. Tipp!