Wir hatten ja kürzlich erst in einem Labelspecial diverse feine Kleinigkeiten aus dem Hause Kompakt vorgestellt. Da darf natürlich nicht verschwiegen werden, dass der Vorzeigesampler des Hauses in eine neue Runde geht. Auf „Total 12“ hat man sich – nach zuletzt oft fast zu umfangreichen Samplern – aufs Wesentliche konzentriert und liefert geballt große Klasse ab.
Los ging es 1999 mit der „Total“-Reihe, die wie das ganze Label stilprägend für den typischen Minimalsound aus Köln stand und steht. Von da an wurden die Fans regelmäßig mit einer geschmackssicheren Werkschau erfreut. Diese war zuletzt auf Doppel- und Dreifachformate angewachsen, doch in diesem Jahr ist Minimalismus auch im Format Trumpf. Zwölf Tracks, eine CD (bzw. 13 Tracks, 2 LPs) – that’s it.
Dafür ist Qualität Trumpf. Gleich zu Beginn trumpfen Kolombo mit ihrem „Waiting For“ auf, das seit Monaten in den Clubs läuft und läuft (und zugleich äußerst gekonnt Howard Jones zitiert). WhoMadeWho und ihr „Every Minute Alone“ tanzt anschließend in einer Version von Michael Mayer vorbei. Meister Mayer steuert wenig später selbst noch einen neuen Track bei. Davor gibt es aber noch GusGus mit einem feinen Mix von „Over“ und ein frisches Stück vom Superpitcher.
Nach Mayer knispelt Gui Boratto den „Drill“ in die Ohren, über sein Album wird in den nächsten Tagen hier noch zu sprechen sein. Nachdem Matias Aguayo sein Nichtrauchertum unterstrichen hat, gibt es – hoppla! – das erste Lebenszeichen seit Langem von Jörg Burger als The Modernist. „Remodernist“ = hochmodern. Coma dürfen dann sogar kurz in Richtung Trance schielen, bevor Altmeister Wolfgang Voigt auf „Frieden“ Oper in Techno samplet.
Nach Wolfgang lässt sich dann auch Reinhard Voigt nicht lumpen und zeigt, das er ebenfalls noch weiß, wie Techno tickt, und die Herren W. Voigt und Burger schließen unter dem Alias Mohn mit dem tiefenentspannten „Tiefental“ einen 1A-Sampler ab (und Jürgen Paape liefert den exklusiven Vinyltrack).
(Addison)