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Daniel Miller spricht über das Geheimnis seines Erfolges

/ 34 Kommentare

Daniel MillerDaniel Miller – Gründer des Indiependent Labels Mute Records im Jahre 1978 und seit September 2010 wieder unabhängig  (zwischenzeitliche Tochtergesellschaft von EMI), erhält am 9. Februar 2011 den Outstanding Contribution UK Music Award für sein Lebenswerk. Am 14. Februar 2011 feiert er seinen 60. Geburtstag. Sechs Tage später, am 20. Februar, feiert die erste Depeche Mode Single „Dreaming of me“ ihr 30-jähriges Jubiläum. Sie wurde von Miller produziert–  damals noch frei nach dem Motto: „The Handshake seals the contract“! 

Daniel Miller ist eine inspirierende Persönlichkeit. Das dachte sich auch der englische Journalist Emmanuel Legrand und befragte für das Branchenmagazin Musicweek Daniel Miller sowie Glen Barros, den Präsidenten der US Indie-Gruppe Concord Music, nach dem Geheimnis ihres Erfolges. Außerdem wollte Legrand von Beiden wissen, welchen Rat sie heute Indie-Labels in einer sich stark veränderndeten Musiklandschaft geben können.

Glen Barros erinnert an die beiden Seiten des Musikbusiness, dem Konsumenten und dem Künstler. Man sei lange Zeit sehr künstlerfixiert gewesen. Es sei nicht so, dass man dies aus dem Blick verlieren sollte, aber man dürfe die Gleichung nicht ohne den Musikkonsumenten machen. 

Langfristige Beziehungen sind wichtig

Daniel Miller stimmt der Aussage seines Kollegen zu und meint: „Finde Menschen denen du vertraust, Menschen, die du magst und mit denen du arbeiten willst. Bilde langfristige Beziehungen. Denn wenn du die Menschen veränderst und sie fertig machst, dann verändern sie Dich irgendwann und machen dich fertig.“ 

Eine Aussage, die so ganz im krassen Gegensatz zu dem steht, was uns die schnelllebige TV Medienwelt Tag für Tag an Castingshows serviert. 

Der Konsument diktiert

Aber Daniel Miller kann nicht irren, denn die Erfolge von Bands wie Depeche Mode, Erasure, Goldfrapp, Nick Cave, Moby uvm. gehen zum Großteil mit auf sein Konto. Daniel Miller spricht in dem Interview auch davon, dass die Musikindustrie aufhören müsse, den Leuten vorzuschreiben, wie sie Musik hören. Heutzutage diktieren die Zuhörer, was sie konsumieren wollen. Wer das nicht berücksichtige, gerate schnell in Schwierigkeiten.

Beide Miller und Barros blicken trotz der schwierigen Lage optimistisch in die Zukunft der Musikindustrie. So lange es Menschen gäbe, die gute Musik machten, und Leute, die gute Musik hören möchten, gäbe es eine gemeinsame Grundlage.

Im Interview nimmt Daniel Miller auch noch einmal Stellung zur Trennung von EMI. Für die erneute Unabhängigkeit Records von EMI seien nicht die finanziellen Hintergründe ausschlaggebend gewesen. Es war vielmehr die Unzufriedenheit über die Bürokratie, die bei EMI herrscht. Er bevorzuge wie in den Anfangstagen bei Mute Records Flexibilität. Auf die Frage, ob EMI seiner Meinung nach, dieses Jahr überleben wird, kommt von Miller ein klares Ja.

(Quelle: Musicweek)

geb. 3.4.1976 aus Augsburg

34 Kommentare

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  1. @`82 Odeon (Kommentar 30):

    Gewohnt hab ich in einem Kaff, zur Schule gegangen bin ich in Heidelberg, und zwar in ein sogenanntes „humanistisches Gymnasium“, wenn Du’s genau wissen willst (war Beschluss von Eltern und Lehrern, nicht meiner). Jedenfalls setzte sich die Schülerschaft aus lauter „höheren Söhnen und Töchtern“ zusammen, den Sprösslingen von Lehrern, Ärzten und Rechtsanwälten. Ich fiel als „einfaches Arbeiterkind“ wohl schon deshalb unangenehm auf, trug keine Pseudo-Kaschmirpullover, keine Slipper und keine Burlington-Socken. Und dann noch ein Musikgeschmack, der dem der Masse diametral entgegengesetzt war, Du kannst Dir vorstellen, wie spaßig das war. Blöderweise hatte ich auch noch bessere Noten als die Hochwohlgeborenen und ein besseres Abi, und das ohne Nachhilfe. Also beliebt habe ich mich nicht gemacht, aber das hat mich gestärkt fürs Leben, und irgendwie verdanke ich das zu einem erheblichen Teil auch Depeche Mode…

    So, genug der Lebensgeschichte, aber vielleicht weißt Du jetzt, was ich meinte.

    Marion

  2. Ich wollte auch sagen, daß die Popperzeit 1980-1982, angefangen hat.
    1982-1985, gabs noch mehr, die mit dem Seitenscheitel herumliefen, die in meiner Klasse waren .
    Ab 1986 hatte es wohl mit der Popperzeit aufgehört!

  3. @DepecheMode101

    Sehr, sehr gute Top 20…verleidet zum Griff in die Schallplattensammlung!
    12″ (Zoll) bedeutet für mich die 1. ABC Maxi „Tears are not enough“ .
    PS Der Ursprung der Popper lag im Gutbürgerlichen (HH Blankenese), der der New Romantics im Punk. Und Letztere haben m.E. die Musikentwicklung entscheident verändert!

  4. Popper waren eigentlich die entschärfte deutsche Variante der New Romantics.

    1980-1981 war sicherlich die Ur-Popper-Phase, doch die große Zeit war zwischen 1982 und 1986, da war wirklich jeder Zweite mit Scheitel unterwegs. Der Begriff Popper ist meiner Meinung nach sogar in den späten 70ern für Abba-Fans entworfen worden. Die allerdings hatten ja nun wirklich nichts mit New Wave-Musik und den Poppern aus den frühen 80ern zu tun.

    Popper haben auch Depeche Mode konsumiert und die ganz harten unter ihnen (dazu gehörte ich auch), haben dann die berühmte Dave-Frisur von 1984 kopiert. Aus Slipper wurden dann auch meistens Martens, aus louis Vuitton-Jacken wurde dann die Lederjacke etc.

    Ich empfehle:
    ABC (fand ich damals viel cooler als Depeche Mode)
    Heaven 17, Human League, Adam Ant, Visage, Ultravox, John Foxx, Tears For Fears (The Hurting), Spandau Ballet, Duran Duran, Soft Cell, Culture Club, Haircut 100, Yazoo, Toyah, Blancmange, The Mood, natürlich Depeche Mode, OMD usw. (ich könnte noch 100 Bands aufzählen) David Bowie, Roxy Music waren eher die Vorbilder der o. g. Musiker und wurden von den Poppern bzw. New Waves ode New Romantics der ersten Stunde gehört, denn Bryan Ferry, David Bowie etc. haben in den 70ern schon das gemacht, was in den 80ern 90% aller damals aktuellen Bands gemachten haben (nicht nur outfitmäßig).

    Hier mal meine persönliche Top 20, kann sich aber hier und da mal ändern. Aktuell läuft bei mir White Door (Windows) von 1983 ohne Ende. Einfach genial…

    1. Visage (Visage)
    2. Human League (Dare)
    3. ABC (Lexicon of Love)
    4. Howard Jones (Humans Lib)
    5. Tears For Fears (The Hurting)
    6. Wham (Club Tropicana)
    7. Depeche Mode (Some Great Reward)
    8. Heaven 17 (Luxury Gap)
    9. Thompson Twins (Into The Gap)
    10.Real Life (Heartland)
    11. ABC – (How To Be A Zillionaire)
    12.Spandau Ballet (True)
    13. Duran Duran (Rio)
    14. Soft Cell (Nonstop Erotic)
    15. Depeche Mode (Construction Time Again)
    16. Duran Duran (7 and the ragged tiger)
    17. Alphaville (Forever Young)
    18. Fiction Factory (Throw The Warped…)
    19. Kajagoogoo (White Feather)
    20. Ultravox (Vienna)

    PS. zu 12inch ABC (wird damit wohl gemeint) Neben den Maxis von Depeche Mode wurden auf meiner Schule die von ABC (besonders aus der 84er Zillionaire-Zeit) hoch gehandelt.

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