My Bloody Valentine. Nie wirklich erfolgreich, aber extrem einflussreich. (Mit-)Erfinder des psychedelischen Shoegazing. Was das hiermit zu schaffen hat? Nun, diese atmosphärischen Krachmacher schlurfen auf ihrem zweiten Album durch ähnlich neblige Landschaften.
Man hätte natürlich auch The Jesus And Mary Chain nennen können. Oder ansatzweise die in solchen Bereichen fast immer zu erwähnenden Joy Division. Jedenfalls braucht man, dreht man die Musik von A Place To Bury Strangers laut auf – und diese Musik wirkt nur, wenn man dies tut – sehr stabile Ohren. Das New Yorker Trio, bestehend aus Oliver Ackermann, Jono MOFO und Jay Space, weiß mit Bestimmtheit, wie man Lärmwände aufschichtet. Vor allem, wie man zahlreiche Effektgeräte und -pedale benutzt. Sänger und Gitarrist Ackermann behauptet, dass er die Gratwanderung zwischen dem Schönen und dem Furchterregenden liebe. Und genau das macht dieses Album aus. Zwischen den stoischen Schlagzeugbeats, dem brummenden Bass und den scheppernden Gitarren schälen sich inmitten der bedrohlich wirkenden Atmosphäre immer wieder wunderschöne Melodien aus dem Dampf.
Musterbeispiel für die schöne Klangader, die hier pulsiert, ist die Gitarrenlinie in „Keep Slipping Away“. Ähnliches gilt für den Titelsong. Auch „In Your Heart“ atmet warmen Pop zwischen den kalten Nebelschwaden. Und „Ego Death“ sollte Bauhaus-Fans ein anerkennendes Nicken entlocken.
Aber Vorsicht: Wem die genannten Stücke schon zu lärmig sind, der sollte vom Rest die Finger lassen. Dieses Album feiert mit Genuss die Distortion. Wen das nicht stört, der hat hier seine Freude.
(Addison)
P.S. Live hier: 24.11. Hamburg – 25.11. Köln – 28.11. Erfurt – 29.11. Dresden – 01.12. Berlin – 04.12. München
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