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Trentemøller – Obverse

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Herzlich Willkommen, der Herbst ist da! Und, wie praktisch, wir haben für euch gleich das passende Album zur Hand. Auf Anders Trentemøller ist eben Verlass. Der Däne liefert mit seinem fünften Album ein weiteres melancholisches Meisterwerk ab.

Im Vorfeld hatteTrentemøller beschlossen, dieses Mal ein Album aufzunehmen, ohne sich im Hinterkopf mit Gedanken an eine mögliche Live-Umsetzung herumschlagen zu müssen (obwohl er an sich sehr gerne live spielt). Damit war klar, dass es nach den großartigen und recht songorientierten Vorgängern „Lost“ und „Fixion“ experimenteller zugehen würde. Ursprünglich sollte es sogar ein rein instrumentales Album werden, vielleicht hätte es dann zu großen Teilen so geklungen wie im ersten hypnotischen Vorboten „Sleeper“:

Aber letztlich konnte der Künstler doch nicht aus seiner Haut. Er stellte fest, dass einigen der Stücke eine zusätzliche Facette gut tun würde – und so wechseln sich nun die instrumentalen Tracks und die Songs mit Gesang (der wieder ausschließlich von der weiblichen Fraktion kommt) schön regelmäßig ab. Experimenteller bzw. weniger an klassischen Songstrukturen orientiert ist das Album aber trotzdem geworden. Singlematerial findet sich daher nur an zwei Stellen, einmal nämlich, wenn Lina Tullgren „In The Garden“ unterwegs ist:

Und dann noch, wenn Warpaints jennylee über die postpunkigen Peter-Hook-Gedächtnis-Bassläufe von „Try A Little“ schwebt:

Ansonsten ist aber vor allem Atmosphäre Trumpf. Da werden im Doppel „Trnt“ und „One Last Kiss To Remember“ schon mal Hörgewohnheiten durch fragmentarisch erscheinende Trackelemente und plötzliche Störgeräusche herausgefordert. Oder man traut sich, gleich zu Beginn Rachel Goswell (Slowdive) achteinhalb Minuten durch „Cold Comfort“ waten zu lassen. Und irgendetwas lauert im Hintergrund von „Blue September“, oder? Vielleicht ja Trentemøllers Lebensgefährtin Lisbet Fritze mit einer Axt:

Letztlich bestätigt sich auf dieser den Hörer bei wiederholtem Genuss besonders reichhaltig belohnenden Platte aber vor allem wieder: Anders Trentemøller ist einer dieser zum Glück immer noch existierenden Albumkünstler. Gesamtkunstwerk schlägt Schnellkonsumschnipsel. Mehr Details in Kürze in unserem ausführlichen Interview mit dem sympathischen Dänen.

Depechemode.de-Wertung:
★★★★★ (4.5/5)

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www.trentemoller.com

www.facebook.com/trentemoller

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

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