Christopher von Deylen ist mit seinem Projekt Schiller ohne Zweifel zu einer der talentiertesten Pop-Ikonen der Gegenwart avanciert. Ob Peter Heppner, Kim Sanders, Milú, oder Thomas D. – Schiller glänzte schon immer mit großen Namen, die als Gastsänger den atmosphärischen Songs ihre Stimme liehen. Die Erfolge blieben nicht aus, neben mehreren Top 20 Platzierungen schafften sowohl „Weltreise“ (2001), als auch das aktuelle Album „Sehnsucht“ Platz 1 der deutschen Album Charts!
Mit seinem letzten Album „Tag und Nacht“ tourte Schiller quer durch die Welt und trat am 1. August 2006 sogar als Support für Depeche Mode in Athen auf. Nun meldet sich Christopher mit seinem fünften Album „Sehnsucht“ zurück.
Mit dem obligatorischen „Intro“ öffnet Schiller auf dem neuen Album ein weiteres Mal die Tore in eine musikalische Welt voller warmer, verträumter Songs. Das Instrumental „Wunschtraum“ bildet hierbei den Auftakt für eine Reise durch romantische Soundflächen und chillige Wohlfühlmusik, wie man sie von Christopher bestens kennt.
Mal zurückhaltend und verspielt wie bei Wehmut oder Sehnsucht, dem der Megastar Xavier Naidoo seine Stimme lieh, mal poppig-unaufdringlich wie Tired (feat. Jette von Roth) oder Destiny (feat. Despina Vandi) – „Sehnsucht“ enthält wieder viele großartige Stücke, die ein Mal mehr beweisen, dass Schiller für perfekt arrangierte Sounds und Songs steht.
Wie schon auf den Vorgängern, gibt es auch auf diesem Album die „ganz besonderen Tracks“. Mit der chilligen Nummer Let Me Love You, die von Kim Sanders gesungen wird, gibt es eines der besten Stücke von Schiller überhaupt zu hören. Gesanglich erinnert Kim bei „Let Me Love You“ an Plavka, die in den 90er Jahren zusammen mit Jam&Spoon unzählige Erfolge feiern konnte.
Auch Everything (feat. Helen Boulding) kann ähnlich beeindruckende Akzente setzen, wobei es hier etwas schneller und tanzbarer zur Sache geht. Überraschend wird es bei dem Instrumental Sommernacht, hier hat Christopher sich, was den Basslauf angeht, wohl von dem letzten Covenant Album inspirieren lassen (Ritual Noise / Sweet & Salty).
Der normalen Edition des neuen Albums liegt eine DVD bei, auf der es zu insgesamt 8 neuen Tracks entsprechende Videos zu sehen gibt. Diese sind teils mit eindrucksvollen Landschaftsaufnahmen, teils mit Darstellern passig und wunderschön in Szene gesetzt. Einzig das Video zur Single mit Xavier Naidoo fehlt hier, was etwas schade ist.
Des Weiteren gibt es eine Art Tourfilm mit dem programmatischen Titel „Berlin – Calcutta“, auf dem man wunderschöne Tourimpressionen aus verschiedenen Ländern, unterlegt mit Musik von Schiller, zu sehen bekommt. Abgerundet wird die DVD noch mit einem zwei Songs umfassenden Live-Mitschnitt aus Kiew, bei dem Schiller zusammen mit der „Radio Band Kiew“ auf der Bühne stand. Hier bekommt man zumindest einen ersten Eindruck davon, was einen auf einem Schiller Konzert erwartet – zu empfehlen sei an dieser Stelle noch die aktuelle Live DVD „Tagtraum“.
Christopher von Deylen hat mit „Sehnsucht“ definitiv eines seiner besten Werke veröffentlicht. Neben den obligatorischen ‚Singles‘ gibt es auch viele verträumte und atmosphärische Songs zu hören. Das Soundgeflecht, was auf Sehnsucht erschaffen wird, bedient nicht nur „alte Fans“, sondern kann auch neue Impulse setzen und überzeugt auf ganzer Linie. Sehnsucht ist ein Album mit Seele, das sich den Weg zum Herzen eines jeden Hörers sucht. KAUFTIPP!
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