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Electro aus Dänemark

Review: Oh Land – Earth Sick

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Obwohl es bereits das vierte Album von Oh Land ist, ist die kleine Dänin hierzulande noch gänzlich unbekannt. Lediglich eine Single, „Sun of a Gun“ (2011), konnte sich bisher in den deutschen Charts (Position 60) platzieren. Nun wird Ende Januar / Anfang Februar 2015 nach nur 1 1/2-jähriger kreativer Pause der neue Longplayer „Earth Sick“ erscheinen. Digital liegt das Werk bereits bei den einschlägigen Online-Portalen vor.

Auch wenn sich Nanna Øland Fabricius, so der bürgerliche Name der 29-Jährigen, ihre blonde Mähne abgeschnitten hat und vom beschaulichen Dänemark in die Mega-Metropole New York City gezogen ist, bleibt ihr Stil unverändert. Möchte man sie in eine Schublade stecken, dann landet Oh Land wohl zusammen in einer mit La Roux, Little Boots, Goldfrapp und Lykke Li.

Mit neuem dunklen Kurzhaarschnitt spielt sie im aufwendig produzierten Video zur ersten Single „Head Up High“ mit ihrem kühlen Sexappeal. Der Song ist gnadenlos auf Hit getrimmt. Oh Land scheint viel gelernt zu haben von den Produzenten Dave McCracken (Depeche Mode, Beyoncé, Shakira), Pharrell Williams, Dan Carey (M.I.A., La Roux) und Lester Mendez (Spice Girls), mit denen sie in der Vergangenheit zusammen gearbeitet hat. „Earth Sick“ hat sie in ihrem Apartment in Brooklyn im Alleingang eingespielt.

Neben der radiotauglichen Single „Head Up High“ befinden sich auf „Earth Sick“ viele verspielte elektronische Popsongs, die oft mit durchaus eingängigen Melodien und einer schönen Stimme aufwarten. Doch trotz der positiven Aspekte bleibt das Album auch nach mehrmaligem Hören nicht im Ohr, geschweige denn im Herzen hängen. Vielleicht möchte Oh Land endlich den großen Wurf landen, endlich die Charts stürmen und es deshalb zu vielen Geschmäckern recht machen. Diese Inkonsequenz verwässert die Platte. Mit etwas mehr Mut zu einer kantigeren Produktion, hätte sie möglicherweise mehr erreicht. Trotzdem möchte man ihr den Erfolg gönnen.

Henning Kleine

Henning (Jahrgang 1976) arbeitet als TV-Journalist in Hamburg. Er ist Synthie-Pop Liebhaber und großer Fan der Pet Shop Boys.

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