Der aus Schweden stammende Musiker veröffentlicht mit „Rush“ (VÖ 19.09.05) sein bereits viertes Studioalbum. Seine durch Eleganz und Theatralik durchzogenen Songs prägen sich auf ihre ganz eigene Weise beim Hörer ein. Zugegeben, es handelt sich bei „Rush“ um ein Werk, das einige Rotationen benötigt, um seine Perlen zu offenbaren. Die durch vorwiegend analoge Synthesizer dominierte Platte, wurde im Gegensatz zu seinen Vorgängeralben durch den dezenten Einsatz von Drums bereichert.
Neben langsamen, verträumten und dennoch melancholisch anmutenden Liedern findet man sowohl moderne, als auch typische 80er Jahre Songs und Soundstrukturen auf „Rush“ wieder, so dass die LP sehr abwechlsungsreich ist.
Der Opener und gleichnamige Titeltrack Rush ist einer dieser verträumten und melancholischen Songs auf diesem Album. „Rush“ ist eine klassischen Ballade und vergleichbar mit 10CCs „I’m Not In Love“ und läutet innerlich schon die langen, kalten Abende eines Winters ein.
The Last Of The Boys To Know ist der wohl hervorragenste Track auf diesem Album. Ein wenig erinnernt an die 80er Jahre entwickelt sich dieser „Synthiepop-Song“ zu einem echten Ohrwurm, der sich schon Morgens im Kopf festsetzen kann, was nicht zu Letzt am sopranartigen Gesang des Refrains liegen dürfte. Ein wirklich herausragender Track, in dem Jay-Jay das bittersüße Gefühl, ein Außenseiter zu sein, besingt.
Teachers ist ein mit modernen Discosounds arrangierter Song, der besonders durch den hohen Gesang von Jay-Jay geprägt ist. Ein weiterer signifikanter Ohrwurm auf diesem Album, der schon nach dem zweiten Hören gefällt.
Mirror Man vereint als erster Uptempo-Track auf dem Album typische 80er Jahre Sounds mit aktuellen Danceelementen.
100.000 Years ist eine weitere, wunderschöne Ballade wie man sie von z.B. Simon & Garfunkel kennt.
Forbidden Words stellt ein Mid-Tempo Instrumental dar, das durch blubbernde Analogsynthesizer dominiert wird.
Another Nite Another Love bekommt durch die eingesetzte Gitarre einen „Funky-Style“. Der Refrain prägt sich schon beim ersten Hören ein und läßt einen nicht so schnell los.
Bei I.O.U. My Love, dem letzten Song auf „Rush“ erzählt Jay-Jay mit schmachtender Stimme vom erdrückenden Gefühl der Einsamkeit, wenn keine Liebe in Sicht ist. Entgegen aller Erwartungen verbirgt sich hier keine Ballade, sondern vielmehr ein Popsong, der sowohl moderne, als auch Retrosounds kombiniert und dadurch eine eigene Dynamik erschaffen kann.
„Rush“ von Jay-Jay Johanson ist keine Platte, die man „mal nebenbei“ hören kann, sondern ein Werk, das die voll Aufmerksamkeit des Zuhörers abverlangt, um erkundet zu werden. Durch eine Kombination von 80er Sounds und modernen Elementen kreiert Jay-Jay auf „Rush“ einen eigenständigen Sound, der von jedem selber entdeckt werden muss und nicht pauschalisiert in gut oder schlecht eingeordnet werden kann!
Neben Balladen und ruhigeren Songs bietet „Rush“ auch klassische Pop- und Dancesongs, was dieses Album ausgesprochen abwechslungsreich erscheinen läßt. Insgesamt beinhaltet „Rush“ 10 Songs mit einer Spielzeit von ca. 46Minuten.
Eine Tournee zum aktuellen Album ist zur Zeit in Planung.
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