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Drab Majesty – Modern Mirror

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So viele oder gar mehr gute (neue) Platten aus Cold Wave und Postpunk gab es doch höchstens … zu Zeiten, als Wave und Postpunk erfunden wurden, oder? Gerade aus den US of A kam da in den letzten Jahren viel Begeisterndes. Zum Beispiel jetzt das dritte Album von Drab Majesty.

Das Duo aus Los Angeles (Apropos L.A., wer erinnert sich da nicht an „Drive“, den nächtlichen Film zum Moloch? Und mit dem Soundtrack ist man hier auch gleich in der passenden Richtung unterwegs.) hat sich in den letzten acht Jahren und mit den ersten beiden Alben („Careless“ und „The Demonstration“) eine wachsende Fanschar erspielt. Für Album Nummer Drei begaben sich Deb Demure und Mona D nun nach Griechenland und verfielen dort der Mythologie, so dass nun die Geschichte von Narziss und Echo die inhaltliche Grundlage bildet.

Musikalisch bleibt aber alles beim Alten: Neblig düster wabern die Synthesizerschlieren durch den Gothkeller (Alle Klischees drin? Dann ist ja gut.), ganz schnell kann man sich in diesem Sound aus melodischen Synthies, perlenden Gitarren und maschinellen Drums hinfort träumen. Wunderbar. Mit „Ellipsis“ bewies im Frühjahr bereits der erste Albumvorbote, dass Drab Majesty neben all der schön-gänsehautigen Stimmung auch weiterhin das Songwriting nicht vergessen haben.

Das wie das Debüt mit nur acht Stücken daherkommende Album hat dabei genau die richtige Länge – denn die Songs nehmen sich zwischen vier und acht Minuten Zeit, um die Atmosphäre zu vertiefen. Vom den Hörer gemächlich ins Album schiebenden „A Dialogue“ über „The Other Side“, das auf der anderen Seite mit einem herrlich schmelzenden Refrain lockt, erkundet man in der Mitte mit „Noise Of The Void“ auch melancholische Bereiche – um dann mit „Oxytocin“ Liebeshormone im Füllhorn auszuschenken.

Ob man nun die Puppen im Dunkel tanzen lässt („Dolls In The Dark“) oder bei „Long Division“ Jasamine White-Gluz (No Joy) zu Gast hat, dieser moderne Spiegel bietet Gelegenheit, mehr Details zu entdecken als es zunächst scheint. Und mit dem epischen „Out Of Sequence“ hat man sich den ganz großen Wurf sogar noch bis ganz zum Schluss aufgespart.

Depechemode.de-Wertung:
★★★★★ (4/5)

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PS: Drab Majesty live:

30.09. Köln, Bumann & Sohn
01.10. Wiesbaden, Schlachthof
02.10. München, Ampere
03.10. Leipzig, Conne Island
04.10. Hannover, Bei Chez Heinz
05.10. Berlin, Bi Nuu
15.10. Hamburg, Übel & Gefährlich
29.10. A-Wien, Arena
01.10. CH-Martigny, Caves du Manoir

www.facebook.com/drabmajesty

drabmajesty.bandcamp.com

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

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