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Goldfrapp – Das Geheimnis des "siebten Baumes"

Von Ronny
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Cover„Es war ein Baum mit der Nummer sieben darauf. Ein wunderschöner Baum mit langen Ästen, die sich im Wind bewegten, wie Seegras unter Wasser. Als ich morgens aufwachte war für mich klar, dass dies der Titel des Albums sein musste.“ Alison Goldfrapp blickt etwas verlegen drein, als sie von der Namensfindung des mittlerweile vierten Goldfrapp-Albums Seventh Tree (erscheint heute, 22.02.08) erzählt. Ihr Kollege Will Gregory grinst ihr beruhigend zu: „Wenn Alison etwas träumt, dann ist das ein Wink des Schicksals.“

Als wir zuletzt von Goldfrapp hörten, waren sie die ultimativen Disco-Animals, die sich auf einen subversiven Sound mit stilisiertem
Seventies-Glamour, einer ordentlichen Portion Erotik und einer Prise britischem Humor spezialisiert hatten, perfektioniert auf ihren drei Alben Felt Mountain (2000), Black Cherry (2003) und Supernature (2005). Von dem mitreißenden ‚Lovely Head‘ bis hin zum treibenden ‚Ooh La La‘ war ihr Sound perfekt durchgeplant und aufregend ambitioniert, eine Explosion aus Glitzerkugeln, elektronischen Instrumenten, Dancefloors und Sinneslust, wie zahlreiche Liveauftritte mit fransenbesetzten Tänzern und Discopferden bewiesen.

Nun melden sie sich mit Seventh Tree zurück, einem Album, das alles auf den Kopf stellt, was wir über Goldfrapp zu wissen glaubten. Warm, sinnlich und schimmernd, sind dies die Klänge eines ausgesprochen britischen Deliriums, mit Anklängen an die Nonsens-Poesie von Edward Lear und der Exzentrik der frühen Pink Floyd. Aufgenommen in Bath in einem Bungalow aus den 1960ern, war es eine bewusste Entscheidung, sich von ihren früheren Werken zu lösen und eine psychedelischere Richtung auszuloten.

Eigentlich bekannt für die Intimität ihrer Arbeitsmethoden, holten Will und Alison zu den Seventh Tree-Aufnahmen nicht nur Flood (u.a. Depeche Mode) als Koproduzenten dazu, sondern auch andere Musiker, wie die Harfenistin Ruth Wall, die eine Harfe mit Stahlsaiten aus dem 17. Jahrhundert mitbrachte, von der ein Sample in ,Road To Somewhere‘ zum Einsatz kam. „Solche Klänge hatte ich noch nie gehört“, erinnert sich Alison. „Ihre Harfe klingt fast wie eine Sitar. Man stellt sich vor, dass Harfen engelsgleich klingen, und dann kam dieser fiese, heisere Sound dabei heraus.“

Viele der Tracks nahmen ihren Anfang in einem Wirbelwind aus musikalischen und lyrischen Jams. „Die meisten Leute gehen davon aus, dass dieser Prozess bei uns gar nicht stattfindet, weil wir Synthesizer und programmierte Sounds verwenden“, sagt Alison. „Aber das ist ein Mythos. Viele glauben, dass ein Keyboard kein richtiges Instrument ist, weil es einen elektronischen Sound
erzeugt, der ihrer Meinung nach kein Können und kein Konzept erfordert. Dabei trifft das überhaupt nicht zu, es ist eben nur ein ganz anderer Sound.“

Nachdem das Album fertig ist, suchen Goldfrapp nun nach Möglichkeiten, ihr verklärt-britisches Psychedelikum auf der Bühne umzusetzen. „Das musikalische und das visuelle Element sind für mich untrennbar“, erklärt Alison. „Wenn man von Sound spricht, dann hat er eine Atmosphäre, und Emotion, Farben und Charakter.“ Sie grinst böse: „Ich könnte mir leicht bekleidete Volkstanzgruppen mit Bändern und Blumen vorstellen, die um Maibäume herumtanzen …“

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www.goldfrapp.de

Von Ronny
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