Björk – Apokalyptischer Schmerz in ‚Black Lake‘
Björk ist zurück. Und wie sie das ist. Gewohnt exzentrisch, künstlerisch gewagt und einzigartig. Was nicht auf den ersten Ton als klassisch schön wahrgenommen wird, entpuppt sich als schmerzhaft wundervoll. Niemand klingt wie Björk. Im Video zur Single ‚Black Lake‘ gibt sie dem Trennungsschmerz, den sie durchlebt hat, ein klangliches Kleid. Nach mehr als 13 Jahren hatte sich Björk vom Vater ihrer zwölfjährigen Tochter getrennt. Allein der Song ‚Black Lake‘ reicht aus, um das apokalyptische Ausmaß, dass diese Trennung auf Björk hatte, zu erahnen. ‚Black Lake‘ klingt als striche sie mit einem Geigenbogen über ihr kaputtes Herz. Beinahe unerträglich schneiden die Töne in die Seele. Der Song ist über zehn Minuten lang. Björk erklärt: “It’s like, when you’re trying to express something and you sort of start, but then nothing comes out. You can maybe utter five words and then you’re just stuck in the pain. And the chords in-between, they sort of represent that”. Mit eindringlicher Stimme offenbart sie sich, zieht die Töne, presst sie heraus. Ihre Wut, ihre Zweifel und vor allem ihren rohen, aggressiv pochenden Schmerz. Björks Album „Vulnicura“ steht insgesamt im Zeichen der verwundeten Kämpferin. Doch wir reden hier von Björk. Wer, wenn nicht sie, ist künstlerisch …