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Yeah But No – Demons

„Melancholisch, atmosphärisch, poppig, groß“ – so haben wir ja schon das Debüt von Yeah But No gelobpreist. Wie wollen wir das jetzt noch steigern? Denn „Demons“ gelingt diese Steigerung schließlich auch. Dieser Sound muss Fans elektronischer Popmusik zwischen Basildon und Berlin, zwischen Depeche Mode und Moderat, einfach erfreuen.

Und mithin nicht nur (aber sicher auch) zwischen Jena und Leipzig, wo Mario Willms und Fabian Kuss ja herkommen. Der Eine vormals eher in Technokreisen unter dem Alias Douglas Greed bekannt, der Andere studierter (Jazz- und Pop-)Sänger. Und weil das auf dem nach sich selbst benannten Debüt so gut funktionierte, hatte man schnell die Demos für den Nachfolger parat.

Auf dem nun die oben genannten Attribute sorgfältig ausgebaut werden. Diese warmen elektronischen Sounds, die Willms/Greed aus den Maschinen zaubert und an die sich Kuss‘ Stimme wie ein intensiver, äh, Kuss anschmiegt – die ersehnen den Dauergenuss unter Kopfhörern. Wobei das tanzbaren Momenten natürlich nicht widerspricht.

Beim Albumaufbau hat man – wie gute Künstler das eben so machen – auch auf eine passende Reihenfolge geachtet. Interludes wie das verbindende „Still Keeping It“ und akustische Ruhephasen wie die Pianoballade „Impossible Place“ sowie die minimalistische Elektroträumerei „Forever Post Love“ setzen wohlüberlegte musikalische Interpunktionen.

Und der Rest ist ein wahres Fest an Sounds und Melodien, während sich inhaltlich mit inneren und äußeren, persönlichen, aber (ansatzweise) auch politischen Dämonen auseinandergesetzt wird. Beginnend mit den Echoklängen von „Caught Between Stations“, steigert sich da bereits „Run, Run, Run“ zum ersten Hitanwärter.

Dem mit „I Still Keep Love For You“ gleich der nächste folgt, der sich zum Ende in die elektronische Ekstase steigert. Die Steigerung innerhalb von Tracks wird ohnehin gern als Stilmittel verwendet, siehe auch „Put Your Armour On“. „I Don’t Want To Know“ setzt ein weiteres Albumhighlight, hier mal mit überraschend tiefem Gesang. Und ganz am Ende wartet mit „Fall Apart“ noch ein vielstimmiger Schlussakkord.

Final müssen wir also doch wieder auf die eingangs erwähnten Vokabeln zurückkommen, diese mit drei, nein, vier Ausrufezeichen versehen und erneut ein „Album des Monats“ verleihen. Yeah! No buts.

Depechemode.de-Wertung:
★★★★★ (4.5/5)

Yeah But No – Demons“ bestellen: Amazon

PS: Yeah But No live:

21.11.2019 – Berlin – Kater Blau

10.02.2020 – Stuttgart – Galao

11.02.2020 – Göttingen – Dots

12.02.2020 – Jena – Kassablanca

13.02.2020 – Darmstadt – Schlosskeller

14.02.2020 – Wuppertal – 0 2 0 2

15.02.2020 – Leipzig – Moritzbastei

17.02.2020 – München – Zehner

18.02.2020 – Wien – Chelsea

www.facebook.com/yeahbutnomusic

ybn-bln.bandcamp.com/

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

8 Kommentare

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  1. Endlich die Vinyl zweimal durchgehört.
    Tolles Album, Mischung zwischen The Hurts und AaRON mit eigenem elektronischem Klangcharakter und toller Stimme.
    Für mich einer der top Album des Jahres.
    Hoffe ihre musikalischen Köpfe produzieren fleissig weiter.
    Danke

    • Wobei Hurts nur beim Erstlingswerk gut waren, danach driftete ihre Musik in immer seichtere Gefilde ab und die letzten Alben kann man sich nimmer anhören, langweilige glatt polierte Mainstream-Musik völlig belanglos.

  2. Die Stimme und der Sound gefallen mir sehr gut!

  3. Danke für den bislang unbekannten Highlight!
    Euer Artikel und die Clips der Band machen neugierig auf mehr. Coolen Sound und kreative Köpfe muss man fördern und so hab ich Mal die Vinyl bestellt.
    Macht weiter so!
    Hoffe Ihr berichtet auch, wenn hundreds wieder ein Album veröffentlichen?!
    Mercy an die Redaktion

  4. Interessante Band, die Musik gefällt mir, ebenso der Gesang.

  5. ganz groß .. ich hab mir seit Jahren nichts mehr gekauft aber hier überlege ich ;)

Kommentare sind geschlossen.

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