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Steile These des Rolling-Stone-Magazins

Welche Einfluss haben Depeche Mode auf die moderne Rockmusik?

Das amerikanische Rolling-Stone-Magazin hat in dieser Woche einen langen Beitrag Depeche Mode und der Frage gewidmet, welche Einfluss die Band auf moderne Rock- und Heavybands hat. Die These: Die Rolle von Depeche Mode ist weit gewichtiger als bisher angenommen wurde. Dabei soll ausgerechnet das Album eine tragende Rolle spielen, dessen Titel das Rockgenre aufs Korn nimmt.

Marilyn Manson, Rammstein, Ghost, Converge, Sammy Hagar, Fear Factory, HIM und die Deftones haben mindestens drei Dinge gemeinsam. Erstens sind die Musiker in den Bereichen Industrial, Metal, Alternative oder Rock sehr erfolgreich. Zweitens traten diese Künstler ab den 90er-Jahren ins Rampenlicht. Und drittens: Die Musiker haben ein besonderes Verhältnis zu Depeche Mode. Bei Chino Moreno, Sänger der Deftones, ist das schon äußerlich leicht erkennbar. Er hat auf dem linken Oberarm eine Violator-Rose tätowiert.

Andere Künstler sind durch Coverversionen von Depeche Mode-Songs aufgefallen. Die deutschen Fans werden sich noch besonders gut an „Stripped“ von Rammstein oder „Personal Jesus“ von Marilyn Manson erinnern. Das Lied in der Version von Sammy Hagar ist dagegen weniger bekannt.

Die Deftones haben für das Masses-Tribute-Album „To Have And To Hold“ gecovert, aber auch „Sweetest Perfection“ lief schon durch ihre Gitarrenverstärker. Dass HIM „Enjoy The Silence“ gecovert haben, überrascht nicht. Sänger Ville Valo ist ein glühender Verehrer von Depeche Mode und Dauergast auf ihren Konzerten.

Weniger geläufig, aber mindestens ebenso hörenswert sind die Coverversionen von Entwine (Personal Jesus), Ghost (Waiting for the Night), In Flames (Everything Counts) oder Converge (Clean).

Haufenweise Coverversionen untermauern natürlich noch keinen musikalischen Einfluss einer Band. Sind sie allenfalls ein Indiz dafür, welchen Stellenwert die Künstler in der Musikwelt besitzen.

„Sex-Appeal und eine hypnotische Wirkung“

Das Rolling-Stone-Magazin setzte daher bei der Musik an, die Depeche Mode bis in die 90er Jahre gemacht haben. Und führt einige Kronzeugen auf: Für Marilyn Manson hat die Musik einfach „Sex-Appeal und eine hypnotische Wirkung“. Ville Valo wird konkreter: „Die Einzigartigkeit von Depeche Mode war vergleichbar mit der von Black Sabbath. Sie gaben uns die Hoffnung, dass Du nicht das machen musst, was alle machen. Sie haben das Rad neu erfunden.“ Und Cristina Scabbia von Lacuna Coil betont, dass die meist melancholische Musik von Depeche Mode mitten ins Herz geht. Es ist gerade diese dunkle Seite ihrer Musik, die Depeche Mode mit vielen Bands aus der Hardrock- und Heavyszene teilen.

Dabei sind es vor allem die Songs vom 1990er-Album „Violator„, die die Musiker des Rockgenres beeindruckt haben. Ausgerechnet. Denn auf den Namen „Violator“ kamen Depeche Mode, als sie nach dem albernsten und extremsten Titel suchten, den ein Metal-Album haben kann. Eine Ironie, die bis heute vielen Musikfans gar nicht bekannt ist.

Als Violator erschien, war auch die Metal- und Rockwelt im Umbruch. Inhaltlich wurde nun verstärkt über das wahre Leben gesungen. Depeche Mode hatten das – vom Debütalbum Speak & Spell einmal abgesehen – schon immer getan. „Die Alben von Depeche Mode haben allesamt eine persönliche Note und sind sehr kraftvoll“, zitiert das Magazin Converge-Frontmann Jacob Bannon. „Speziell bei ‚Violator‘ ist es die Ästhetik, seine Wesensart, eine Art Kampf zwischen der dunklen Seite des Menschendaseins und den hierin liegenden Versuchungen. Ich denke, dass solche Dinge einfach viele Künstler anspricht, die Heavy Metal machen. Die Themen sind im Grunde die gleichen.“

Reicht das aus, um Depeche Mode als „Metal’s Biggest Secret Influence“ zu bezeichnen, als die Band, die Heavy-Musik am meisten und weitgehend von der Öffentlichkeit unbemerkt in den letzten Jahren beeinflusst hat?

Die These erscheint uns ziemlich steil. Depeche Mode haben sich musikalisch nie dem gerade angesagten Zeitgeist oder Mainstream unterworfen. Wegen dieser Authentizität bietet ihr Musik daher Inspiration für Musiker aller möglichen Genre. Aber einen besonderen Einfluss auf die moderne Rockmusik – das können zumindest wir nicht feststellen.

Wie seht ihr das?

Sven Plaggemeier

Hi, ich bin Sven und betreibe als Gründer die Webseite depechemode.de. Hauptberuflich leite ich ein Team von Content-Spezialisten bei einem Telekommunikationsunternehmen. Vernetze Dich gerne mit mir bei Facebook, LinkedIn oder Xing.

61 Kommentare

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  1. „luis
    17.1
    22.8.2015 – 18:14 Uhr
    alan

    Mein kleiner freund, ich gehe davon aus, dass du erst 13 Jahre alt bist, kein Mensch brauch Alan. Depeche Mode hatten nicht wegen Alan Erfolg, sondern trotz ihm.“

    Endlich mal einer der Klartext spricht. Die Musikgruppe Depeche Mode hätte auch ganz schön in die Hose gehen können wegen diesem Störenfried. Seit er weg ist, ist die Musik viel klarer und reiner und mit dem Erfolg ging es steil nach oben. Nur so konnte „unsere Band hier“ entstehen. Ist sogar merkwürdig wie sie die Zeit bis zu diesem Vortgang von Herrn Alan überhaupt rauskommen konnten. Denke auch das der Typ den Dave depri gemacht hat, so das dieser erst die schlimmen Drogen nahm. Seine Stimme klang auch auf dem alten Mist sehr gekünselt kalt und kraftlos. Jetzt ist sehr viel Gefühl drin und freude. Wir hatten in der Primarstufe mal so einen Lehrer. Beide, der und dieser Alan hätten es musikalisch niemals aus der Fusgängerzone geschafft. Die Zeit nach Alan haben Depeche Mode gemacht. Dafor war für die Tonne.

    • Dat kloppt… Bin auch froh, dass er weg ist, auch wenn ich DM mit Alan nicht wirklich erlebt habe. Live sind sie heute DEFINITIV besser.

  2. Jetzt mal an alle Spezialisten hier: Wir haben damals in den 80 er auf eine Band gewartet. Dann wären sie da und wir haben den ganzen albernen Quatsch mit den Friseuren und Klamotten mitgemacht. Leute, die sind die besten, fertig. Diskussionen wie diese sind überflüssig. Smashing Pumkings Never let me down again

  3. Ghost / All that's mine

    Wie wärs mit einem neuen ALBUM im Stile der Songs: Ghost / All that’s mine

    Ist zwar auch überwiegend mit Presets-Sounds vom Keyboardhersteller, aber haben doch viel mehr Atmosphäre / alte Qualität als die sonstigen, gleichgemachten Songs.

    • Ghost/ All that’s Mine. Songs vom letzten Album! Die Delta Machine ist ein mega-geiles Album, eine absolute Weiterentwicklung!!! Ein nächstes Album im Stil dieser Scheibe wäre mehr als wünschenswert. Minimalistische Elektronik, die dazu von Dave geschriebenen Songs, seine überzeugende reife Stimme….Delta Machine ist ein durch und durch gelungenes Depeche Mode Album. Da Mart ja selbst auf minimalistische Elektronik steht und analoge Synths sammelt, bin ich absolut optimistisch, was das nächste Album betrifft. An alle Nörgler: DAS IST ABSOLUT MEIN GESCHMACK!!!!! Seit 31 Jahren Depeche Mode Fan weiss ich ganz genau, dass ein neues Album immer für Überraschungen gut ist.
      In diesem Sinne
      I know its hard to reach you
      I know its hard to breathe
      I know its hard to be you sometimes
      I cant imagine what hat means.
      Delta Machine hat mehr als Athmosphäre !!!

    • Oh,oh. Peinlich, peinlich ! Ghost ist natürlich NICHT vom letzten Album. Asche auf mein Haupt!!! So was darf auch nicht nach 2 Gläser Wein passieren….

  4. Die Fragestellung des Rolling Stone lautet aber:

    Are Depeche Mode Metal’s Biggest Secret Influence?

    Depeche haben mit Songs wie I feel you, Barrel of a Gun, Never let me down again oder Personal Jesus ja quasi erst das Genre „Synth Rock“ erfunden. Somit sollte ein großer Einfluß auf die Rockmusik außer Frage stehen.
    Da es sehr viele Metal Cover von DM-Songs gibt, läßt sich auch ein Einfluß auf Metal nicht so ganz abstreiten.

    Hier mal zwei meiner Lieblingsmetalcover:
    1ne Day / Black Celebration (2009)
    https://www.youtube.com/watch?v=66eCsDDbqJA
    Pain / Behind the Wheel (2008)
    https://www.youtube.com/watch?v=AYa9MlMSqRE

  5. Sonos

    Hallo zusammen, ich habe vor kurzem die Sonos-Center-Speaker mit Sub und aussen links + rechts als Play:3. Auf denen klingt Depeche Mode und Electro-Pop so so furchtbar goil dass ich nur sagen kann: GOIL!! :-)

    • Ok

      Bitte einmal alle Komponenten aufzählen
      bin auch an sonos interessiert ..

  6. @ Exitmusic

    Bezüglich schrägen Sounds: Alan fehlt einfach.

    • alan

      Mein kleiner freund, ich gehe davon aus, dass du erst 13 Jahre alt bist, kein Mensch brauch Alan. Depeche Mode hatten nicht wegen Alan Erfolg, sondern trotz ihm.

  7. Bei dem letzten Album
    Die Studio Versionen ….
    Das Ding hätten Sie mal rausbringen sollen …
    Als Album oder Delux Version das klang schön pur und rockig wenn man das dann so nennen darf , aber einmal durchs Studio gejagt , glatt gemacht ist der Effekt Weg ,
    Soft Touch / Raw Nerve in der Studio Versionsnummer ist 100% cooler ….

    Naja jeder mag da eine andere Meinung haben …

    Ahoi

Kommentare sind geschlossen.

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