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We Have Band – WHB

Grammatik haben sie ja schon mal nicht so. Aber Musik haben sie. Sehr gute sogar. Ein ungemein (elektro-)poppiges Debütalbum, das mit (potentiellen) Hits vollgepackt ist. Und wer fragt auf der Tanzfläche schon nach Grammatik?

Der Name ist übrigens Absicht und, wie das bei Briten oft so ist, aus einer Bierlaune heraus entstanden. Ebenso wie die Band selbst, der Alltagsjob bei einer einstmals großartigen und nun von einer Pleite in die nächste trudelnden Plattenfirma konnte ja auch nichts für den Rest des Lebens sein. Also haben sich Dede, Thomas und Darren aus London kurzerhand entschlossen, ab sofort selbst die Massen zum Tanzen zu bringen.

Was ihnen mit “WHB” zweifellos gelingt. Daran haben sie zu dritt herumgewerkelt, wobei die Aufgaben wohl ziemlich bunt verteilt waren. Was zum charmanten Resultat führte, dass das Trio im Prinzip keinen richtigen Frontmann (bzw. Frontfrau) hat. Die beiden Gents und die Lady singen alle mal, wodurch das Album noch abwechslungsreicher geworden ist.

Man ließ sich auch kaum von außen hineinreden – einzig Altmeister Gareth Jones (Depeche Mode u.v.a.) griff bei Produktion und Mix unter die Arme – sonst hätte sicher irgendjemand dafür gesorgt, dass nach dem netten Intro nicht ausgerechnet das einzige etwas verschwurbelte und ziellose Stück kommt. Doch danach setzt es dann endlich ein schmissiges Stück nach dem anderen. “Divisive” ist ein hervorragendes Stück moderner Dancemusic. Mit “Love What You Doing?” folgt ein feiner altmodischer Synthiepopsong, wohingegen “Oh!” eher die Indiedisco verzückt.

Man merkt, die Stücke sind recht unterschiedlich, aber die meisten von ihnen eint, dass sie schnell ins Ohr gehen (ohne jedoch zu nerven). Klar, die Tracks sind geradlinig und daher streckenweise im Songverlauf nicht allzu überraschend, aber wenn sie so viel Spaß bereiten wie das Human League-artige “Honeytrap” oder sich derartig einschmeicheln wie “Centrefolds And Empty Screens” (an Echo & The Bunnymen erinnernd), wer will sich da beschweren?

Mit der umwerfend melancholischen Perle “Hero Knows” verabschiedet man sich schließlich nach einer sehr erfreulichen Dreiviertelstunde, die eindeutig die Hoffnung auf mehr geweckt hat.

(Addison)

P.S. Live: 05.06. Lüneburg (Lunatic Festival) – 23.06. Diepholz (Appletree Garden Festival) – 20.07. Nyon (Paleo Festival)

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http://www.wehaveband.com
http://www.myspace.com/wehaveband

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

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