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Vampire Weekend – Contra

Horch mal da, eine „Horchata“! Ist das nicht ein Erfrischungsgetränk, z.B. herrlich kühle spanische Mandelmilch? Ach was, nein, so klöppelt der Anfang des zweiten Albums von Vampire Weekend! Und schon herrscht mitten im tiefsten Winter schönste Sommerstimmung in der Wohnstube.

Das Quartett um Sänger Ezra Koenig und Multiinstrumentalist Rostam Batmanglij hat vor knapp zwei Jahren mit dem Debütalbum („Vampire Weekend“) äußerst stürmisch den sogenannten Afrobeat (mit) wiederbelebt und sicher dafür gesorgt, dass das beste Album von Paul Simon, das großartige „Graceland“, auf seine alten Tage ungeahnte Wiederverkaufswerte erzielt. Flotter bis rasanter Indiepop mit Spuren von Punk bis Ska, vielseitiger Percussion, zackigen Gitarren und vereinzelten Keyboards sowie sehr einfallsreichen Rhythmen. Ein großer Erfolg. Wie setzt man diesen nun fort?

Nun, das Rezept wird mit ähnlichen Mitteln weitergekocht und im Detail ergänzt oder verfeinert. Auch hier fallen die springenden und hüpfenden, oft ungewöhnlichen Rhythmuswechsel auf, die abwechslungsreichen Perkussionsinstrumente, die gezielt stichelnden Gitarren. Ein paar (hier gern mal künstliche) Streicher an der einen oder anderen Stelle und dann auch wieder Keyboards, letztere mittlerweile etwas verstärkter. Dazu der helle, manchmal fast überkippende Gesang Koenigs. Einen Haltungspunkt ziehen wir an dieser Stelle doch mal ab: Das durch den – in fast jedem Fall moderner Popmusik nervtötenden – Autotune-Effekt versaubeutelte „California English“ geht gar nicht.

Die übrigen neun Songs sind aber ganz reizend. Die rasant hoppelnden Singles (bzw. -kandidaten) „Holiday“ und „Cousins“ oder die elektronisch angehauchten Gute-Laune-Wundermittel „Run“und „Giving Up The Gun“. Gerade zum Ende hin, wo das Tempo etwas gedrosselt wird, glänzt „Contra“ mit starken Songs wie dem komplexen, sehr feinen „Diplomat’s Son“ sowie dem schwebenden Finale „I Think Ur A Contra“.

Das vampirische Wochenende geht also bestens weiter, und diese Popsauger fühlen sich offensichtlich in der gleißenden Mittagssonne am wohlsten.

(Addison)

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http://www.myspace.com/vampireweekend

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

3 Kommentare

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  1. Da ist der Bezug zu DM jetzt aber doch ein ziemlicher Stretch…

Kommentare sind geschlossen.

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