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Thomas Azier – Hylas

Bei unserem letztjรคhrigen Leserpoll landete Thomas Azier bei den Newcomern bereits auf Platz 4. Und das mit nur zwei EPs im Gepรคck. Ein Zeichen, dass viele sich fรผr die Zukunft einiges von dem jungen Mann erwarteten. Erwartungen, die der kraftvolle Synthesizer-Pop seines Debรผtalbums erfรผllt oder sogar รผbertrifft.

Thomas Azier kam 2007 als 19-Jรคhriger aus der niederlรคndischen Provinz nach Berlin. Einer von vielen jungen Menschen, die hierher zogen und ziehen, um Inspiration und Kreativitรคt zu finden bzw. auszuleben. Seitdem hat Azier Song um Song geschrieben, sich an dieser Stadt, die einem viel geben, einen aber auch verschlucken kann, abgearbeitet. Und er sagt nun selbst, dass โ€žHylasโ€œ sein Geschenk an diese Stadt ist.

Aber keine Sorge, auch Nicht-Berliner dรผrfen sich von diesem Album beschenkt fรผhlen. Ja, sie mรผssen nicht einmal den mythologischen Hintergrund (Die Kurzfassung: Hylas, junger Gefรคhrte von Herakles in der Argonautensage, geht Wasser holen, wird von Nymphen verfรผhrt, diese ertrรคnken ihn und er wird eine von ihnen. Metapherverbindungen zu Berlin nicht unbeabsichtigt.) kennen. Sie kรถnnen sich auch einfach von diesem wunderbaren Synthie-Pop betรถren lassen.

In kleinen Geschichten lรคsst Azier seine Erfahrungen einflieรŸen, besingt sie mit seiner kraftvollen Stimme, der auch Pathos nicht fremd ist und die in verschiedensten Hรถhen brilliert. Dazu hat er in einer alten Fabrikhalle in Berlin-Lichtenberg, die frรผher einmal als GieรŸerei fungierte, mit vielen Sounds experimentiert. Was man hรถrt, am raumgreifenden Hall, der รผber vielen Songs liegt, und an verschiedenen Klรคngen, die aus den alten Metallresten ringsumher erzeugt wurden.

Ganz entscheidend aber ist auch hier: Der Mann schreibt einfach starke Songs. Bereits, wenn im erรถffnenden Titelsong nach 40 Sekunden die Beats einsetzen und die ersten Melodien aus Aziers Gesang und den Synthesizern purzeln, bekommt man einen Eindruck davon. Der gleich danach von der perfekten Popsingle โ€žGhostcityโ€œ unterstrichen wird. Ein satter Ohrwurm, der quasi gleich zwei verschwenderische Refrains hat. Ein paar Songs weiter gelingt das mit dem bereits von den Vorab-EPs bekannten โ€žRed Eyesโ€œ erneut.

Mit Stรผcken wie โ€žVerwandlungโ€œ oder โ€žAngeleneโ€œ zeigt Azier aber auch, dass er das Drama beherrscht. Ohne dabei vor ein paar heftigen 80er-Sounds zurรผckzuschrecken. Und stets, bevor etwas zu cheesy oder retro werden kann, wird das Tempo angezogen oder ein interessanter Sound eingeflochten. Azier findet die richtige Mischung auf kompletter Albumlรคnge und hรคlt auch in der zweiten Hรคlfte mit Stรผcken wie โ€žFuturesoundโ€œ, dem sich druckvoll steigernden โ€žYearn Yearnโ€œ oder dem tanzbaren (und sich noch einmal auf das Albummotiv beziehenden) Finale โ€žSirens Of The Citylightโ€œ jede Menge Hitmaterial bereit. Fantastisches Debรผt, Album des Monats!

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www.thomasazier.com
www.facebook.com/thomasazier

Thomas Bรคstlein

Thomas Bรคstlein schreibt (frรผher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 fรผr depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im รถffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

1 Kommentar

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  1. Angelene

    ein super Song, tolle Stimme von Thomas und der Synthie-Pop einfach schรถn.
    Danke Thomas

Die Kommentare sind geschlossen.

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