Konzertbericht: Laibach, Christuskirche Bochum
Erinnert man sich in der Bandgeschichte von Laibach ein wenig zurück, so stößt man unweigerlich auf das erste offizielle Konzertplakat der Band aus dem Jahr 1980. Dieses zeigte nicht nur den Bandnamen, sondern auch ein verzerrtes schwarzes Kreuz, welches unübersehbar dick über dem verpönten deutschen Namen der Stadt Ljubljana prangte. Grund genug für die jugoslawischen Machthaber, das Konzert in Trbovlje zu verbieten. Natürlich haben Laibach damals „ihr“ Kreuz nicht der christlichen Symbolik entlehnt, sondern fühlten sich eher dem russischen Avantgardisten Kasimir Malewitsch verbunden, was die Sache aber auch nicht besser machte. Eine lange Erklärung möchte ich an dieser Stelle aussparen und es bei „Malewitsch hängte bei seiner ersten öffentlichen Präsentation seiner Gemälde eines davon in die obere Ecke des Raumes – der Ecke, die traditionell christlichen Ikonen vorbehalten ist“. Dass das auch nicht so gut ankam, kann man sich denken. Für Laibach hat sich die Entscheidung, das Kreuz zu ihrem Bandlogo zu machen und auf die Kommunikation ihres Bandnamens komplett zu verzichten, als eine weise Wahl erwiesen, umgingen sie so doch ein Auftrittsverbot. Noch heute sind Armbinden mit dem Symbol im Bandshop zu finden. Dass Laibach also stets Diskussionspotenzial bieten, ist in der Bandgeschichte schon seit jeher verankert. Heute sind …
Konzertbericht: Laibach in der Live Music Hall in Köln 2016
Das erste Konzert im neuen Jahr führte mich tatsächlich nach Köln zu Laibach. Eine schneeflockenerfüllte Reise von Leipzig in die westdeutschen Gefilde über die Autobahn, vorbei an defekten LKW, herumliegenden Teilen auf der Fahrbahn und die immer wiederkehrende Frage, ob es jetzt glatt sei oder das nur so aussehen würde, behinderten die Anreise ein wenig, sorgten aber auch für interessante Gespräche zu elektronischer Musik im neuen Fahrzeug meiner Reise- und Konzertbegleitung. So ein Laibachkonzert ist ja prinzipiell nie vorhersehbar, irgendeine Überraschung gibt es immer und die Sache mit dem Ausflug der Band nach Nordkorea sollte auch noch einigen Lesern im Gedächtnis sein. So war es dann auch: Die Band kehrte nach Europa zurück mit einer Art Neuinterpretation von The Sound of Music, einem Musical von Richard Rodgers und Oscar Hammerstein, das von Nordkoreas Oberhaupt Kim Jong Un wohl als äußerst hörbar befunden wurde. In der Live Music Hall herrschte reichlich viel Platz für jedermann und irgendwie beschlich mich der Gedanke, dass sich daran auch wenig ändern würde und ein wenig Bedauern darüber. Ich war noch nie in der Location und fing noch vor Konzertbeginn an die riesige Diskokugel an der Decke toll zu finden. Okay, die Leere an der Bar …
Bericht vom fünften E-Tropolis Festival in Oberhausen
Mit über 4000 Besuchern war es für das E-tropolis Festival ein neuer Besucherrekord in der Turbinenhalle Oberhausen. Die Besucher waren bunt gemischt und alle Generationen der schwarzen elektronischen Szene feierten friedlich oder auch gewollt aggressiv im Moshpit nebeneinander. Hier folgt nun der Bericht geteilt nach Bühnen, wobei Markus Lambertz (Kollege von Reflections of Darkness) sich der Main Stage angenommen hat und ich, Josie Leopold, für die zweite Bühne in der Turbinenhalle 2 zuständig war. Main Stage: Centhron, Vomito Negro, Spetsnaz, Grendel, Leæther Strip, Laibach, Project Pitchfork, VNV Nation Centhron Eine Band, die vor allem das jüngere Publikum ansprach und zum Tanzen brachte, waren die Bremer CENTHRON. Elmer (Gesang), Markus (Bass) und Anette (Synth) präsentierten Songs aus der letzte Dekade ihres Schaffens und auch aus ihrem in November erschienenen sechsten Album „Biest“. Warum die drei sich in das Genre Viking Harsh Electro einreihen, erkennt man, wenn man die männlichen Mitglieder auf die Bühne treten sieht mit langen Haaren, Army-Klamotten und dem eher untypischen Bass, dazu ausgiebiges Headbanging. Als visuelles Charakteristikum einzigartig und einprägend. Nach den ersten Klängen wird dann auch klar, dass vor allem jüngere Zuschauer die harten, aggressiven Beats nutzen würden, um die Spotlights des sonst eher dürftigen Lichteinsatzes auszunutzen, …
Tanzt mit Laibach! Remix-Album und Tour kommen im Frühling
Am 27.03. erscheint SPECTRE DIGITAL DELUXE, die Deluxe-Version Laibachs letztjährigen Studioalbums Spectre. Es enthält neben den Originalaufnahmen eine Anzahl an Bonustracks, sowie SPECTREMIX, ein Remix-Album, das am gleichen Tag auch separat erhältlich sein wird.
Laibach – Spectre
Hurra, mein eigenes Parteibuch! Oder ist es doch eher ein Partybuch? Hat „Spectre“ mit Geheimorganisationen, mit James Bond zu tun? Und was meinen Laibach mit dem Beastie-Boys-Public-Enemy-Zitat-Mash-Up „Fight For Your Right To Party For Your Right To Fight“. Diese slowenischen Schelme!
Video: Diamond Version remixen Laibachs Whistleblowers
Der Song „The Whistleblowers“ von aktuellen Laibach-Album „Spectre“ gehört zu den prägnantesten Stücken der slowenischen Industrial-Kultband. Jetzt haben sich die Jungs von Diamond Version den Song geschnappt und daraus einen minimalistischen Electrotrack gemacht. Wir zeigen Euch den Remix und das Original.
Neues von: Example, Coldplay, Simple Minds u.a.
Ab Freitag findet ihr wieder eine Vielzahl neuer Veröffentlichungen von diversen Bands und Musikern in den Stores. Damit ihr den Überblick behaltet, haben wir für euch die interessantesten Releases herausgepickt. Mit dabei sind: Example, Mogwai, Coldplay, Simple Minds, Fatboy Slim, Armin van Buuren, Laibach, Front Line Assembly, Unheilig und Massive Attack! Viel Spaß beim Lesen.
Konzertbericht: Laibach in Bochum (18.09.2012 – Matrix)
We come in Peace. Wer sich am Abend des 18. September in die Bochumer Matrix wagte, kam kaum umhin, den ganz aktuellen Einschlag der Popkultur zu bemerken, der diese Veranstaltung der slowenischen Band LAIBACH zu bestimmen schien. Ein Konzert der Slowenen ist kein reines Musikspektakel wie bei den meisten anderen Musikgruppen: Bei LAIBACH wird erst die Erfahrung am eigenen Leibe – also eben live – zum Medium des Verständnisses dieser Ausnahme-Formation, die durch reinen Plattengenuss nicht erreicht werden kann.