Geige und Elektropop, das ist nicht einmalig, aber doch immerhin selten. Noch seltener gelingt diese Mischung wirklich gut. Bei diesem Berliner Duo funktioniert es aber bestens. Hier kommt ordentlich Dampf aus den Filtern. Wieso jetzt eigentlich keine Band? Oder stattdessen eine โBand Bandโ? Hmhm, mirakulรถs. Na vermutlich liegt es eben daran, dass eine Geige und ein Computer (oder vielmehr ein paar Synthesizer) normalerweise keine Band ergeben. Das ist Kassandra Papak und Stephan Jung aber ziemlich egal. Also lassen sie auf ihrem zweiten Album einfach alles aufeinander los, was ihnen zwischen die Tasten und Saiten gerรคt. Was sehr gut gelingt, zumal die beiden neben gutem Songwriting auch ein Nรคschen fรผr den Dancefloor haben. Wie sie nach dem einleitenden (und schon ordentlich Gas gebenden โThe Contestโ) auf โA Tripโ weiblichen Gesang, satt bratzende Elektronik und dazu eben noch die Geige verschmelzen, das hat echt etwas, da kann Vanessa Mae ihren Minirock einpacken. Auch Singletauglichkeit ist absolut vorhanden, das kann man hier auf mehreren eingรคngigen Auskopplungen hรถren: โWhat We Doโ mit seinem hellen Popappeal, โTime On Fireโ als Wegbereiter in den Indieclub oder โWoodieโ mit seiner Verbindung aus sehnsรผchtigem Gesang und Hot-Chip-esken Sounds. Bei โPolicemanโ darf die Violine dagegen mal so richtig aufdrehen. …