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The Temper Trap – The Temper Trap

Nach einem Debüt, das sich trotz offensichtlicher Singles erst in der Langzeitbetrachtung zum Dauerbrenner entwickelte und das schon die Anlagen zu größer angelegtem Pop enthielt, stellt sich beim Nachfolger nun die Frage: Ins Stadion Richtung Coldplay oder doch lieber in der Nische die Fans glücklich machen?

Jene „Conditions“ entwickelten sich natürlich nicht zuletzt darum so gut, weil Songs wie „Sweet Disposition“ sich durch reichlich Einsatz in Werbung und Film ins Gedächtnis brannten. Auch das nachgeschobene Remixalbum darf als gelungen betrachtet werden. Dann wurde, wie das heute üblich – und für Musiker überlebensnotwenig – ist, getourt, getourt, getourt.

So dass es letztendlich drei Jahre bis zu „The Temper Trap“ gedauert hat. Die mittlerweile in London ansässigen Australier um Goldkehlchen Dougy Mandagi haben in alle Richtungen herumprobiert und schließlich in LA mit Produzent Tony Hoffer ein Album aufgenommen, das sowohl Breitwandstadionpop als auch intime Kleinode zulässt.

Mit „Need Your Love“ bläst einen gleich am Anfang ein Ohrwurm sondergleichen um. Sicherer Hit, würde man sagen, wäre so etwas noch sicher heutzutage. Danach gelingt mit „London’s Burning“ das nächste Highlight. Unauffällig pumpender Beat, Clash-Gitarre, politischer Text – eine klangliche Überraschung. Es folgt die erste eher klassische Indie-Ballade, man merkt, hier wird sich nicht auf einen Stil versteift.

Und obenauf thront die hohe, aber stets tonsichere Stimme Mandagis, die diese Band weit über manch andere hebt, es laut oder leise beherrscht und sowohl in Perlen wie dem sanft elektronisch pluckernden „Miracle“ oder in radiotauglichen Keyboardwänden wie „Where Do We Go From Here“ oder Hymnen wie „Dreams“ (das fast ein bisschen Hurts-ig gerät) auftrumpft.

So lässt sich dieses Album letztendlich nicht gänzlich zwischen größeren (Mainstream-)Zielen und kunstfertigem Detail festlegen, aber das ist vielleicht auch genau richtig so.

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Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

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