Detlev Buck ist einer der besten Regisseure Deutschlands. Und Konstantin Gropper hat mit Get Well Soon soeben eines der besten Alben der letzten Zeit verรถffentlicht (siehe Album des Monats). Da passt es doch bestens, dass der eine den Soundtrack fรผr den aktuellen Film des anderen zusammengestellt hat. Wobei auch noch ganz andere tolle Kรผnstler vertreten sind.
Zunรคchst zum Film. Buck hat sich ja durch Komรถdien mit gehรถriger Schrรคglage (Regie: โKarniggelsโ, โWir kรถnnen auch andersโ, โMรคnnerpensionโ u.a.; Drehbuch: โSonnenalleeโ u.a.; Darsteller: โHerr Lehmannโ, โContact Highโ u.a.) den Adelstitel โKult-โ absolut verdient. Dass er auch in anderen Bereichen als den eher humoristischen kompetent ist, bewies er mit seinen gelungenen Regiearbeiten fรผr das Jugenddrama โKnallhartโ und die Kinderbuchverfilmung โHรคnde weg von Mississippiโ. Nun hat er sich wieder etwas Ernsthaftes vorgenommen. Einen Film รผber einen deutschen Jungen (beeindruckend gespielt von David Kross), der sich im Abenteuerurlaub in Kambodscha in ein Mรคdchen von dort verliebt, das โ wie sich wenig spรคter herausstellt โ HIV-infiziert ist. Doch, keine Angst, der Film ist kein schwer ertrรคgliches Leidensdrama, sondern ein herzerwรคrmender Film รผber das grรถรte aller Themen โ die Liebe. Ganz anders als andere Liebesfilme, aber im Kern doch eben dies – romantisch, humorvoll, zum Lachen und Weinen.
Dazu trรคgt auch die Musik bei, die den Film stimmungsvoll trรคgt und in sรคmtlichen Stรผcken um die Liebe in ihren vielen Formen kreist. Und hier hat man auch mal einen Soundtrack, dessen Beitrรคge tatsรคchlich allesamt im Film Verwendung finden. Konstantin Gropper steuert selbst zwei atmosphรคrische Instrumentalstรผcke bei (โMรผllmรคdchen Marimbaโ und โBreathing Ringkaufโ), dazu spielt er das โStรคndchenโ von Schubert und remixt โEasy To Loveโ von Slut (Slut! Hรถrt mehr Slut, Leute!).
Darรผber hinaus findet sich eine bunte und doch harmonische Mischung an namhaften Kรผnstlern. Die reicht von Rammstein (mit ihrer Ballade โAmourโ) รผber Peter Fox (โKopf verlorenโ), die kambodschanische Kรผnstlerin Ros Sereysothea, den englischen Songwriter Merz, bis hin zu den belgischen Elektropoppern von Vive La Fรชte (deren energisches โNoir Dรฉsirโ im Film mehrfach trommelfellgefรคhrdend auftaucht).
Apropos Noir Dรฉsir, die franzรถsischen Legenden sind auch dabei, wobei das Land der Liebe hier ohnehin รผberdurchschnittlich vertreten ist: mit Yves Montand und Charlotte Gainsbourg, dazu Miss Kittin (mit einer reizenden Elektro-Ballade). Und der alte Klassiker โJe t’aimeโ fehlt auch nicht โ hier allerdings in der englischsprachigen Coverversion von Cat Power und Karen Elson.
Also: Ins Kino gehen, seufzen und genieรen, danach ab in den Plattenladen, den Soundtrack kaufen!
(Addison)