Editors-Fans hier? Na klar doch! Und die Stimme von Tom Smith lieben wir doch auch alle, oder? Diese leiht er ja immer wieder auch anderen Projekten. Und nun gibt es fast zehn Jahre nach einem der schönsten aller Weihnachtsalben eine neue Platte von Smith & Burrows.
Weihnachtsalbum? Ja, 2011 brachten Tom Smith und Andy Burrows (der schon bei Razorlight und We Are Scientists am Schlagzeug saß und ansonsten solo veröffentlicht) mit „Funny Looking Angels“ eine Großtat im ansonsten geschmacklich oft, äh, speziellen Weihnachtsgenre heraus. Nach langer Zeit haben die beiden nun endlich ihre Terminkalender abgestimmt bekommen und ein neues (dieses Mal unsaisonales) Album erschaffen.
Die Songs haben die beiden Herren im heimischen England geschrieben, aufgenommen wurde jedoch in Nashville, mit Grammygewinner Jacquire King. Und das Ergebnis sind zehn Popsongs, die problemlos geeignet sind, Frühling, Sommer und Sonnenschein in die heimische Anlage zu transportieren.
Dabei gibt es durchaus düstere und melancholische Stellen in den Texten, gar nicht mal so wenige. Aber das wird durch die eingängige Musik und die perfekt harmonierenden Stimmen von Smith & Burrows geschickt überdeckt. Aber Vorsicht: Das ist kein Editors-Album hier, die klingen schon größtenteils ganz anders. Prägnantes Hörbeispiel: die erste Single (und der Albumopener) „All The Best Moves“:
Dem das herrlich sonnige „Buccaneer Rum Jum“ mit seinen Klavierlinien und Bläsern folgt, bevor Tom Smith im hektischen „Spaghetti“ ein paar dunkleren Gedanken folgt. Doch gleich anschließend landet „Old TV Shows“ einen weiteren dieser hübschen Gitarrenpoptreffer:
Schön. Aber danach folgt erst der wahre Albumhöhepunkt. Wie Mr. Smith in „Parliament Hill“ seinem geliebten London eine neue Hymne schenkt (und da gibt es doch schon so viele …), das bereitet einfach Gänsehaut:
Die zweite Hälfte wird dann überraschend doch mal von ein paar Synthesizern eröffnet. Das leichtfüßige „Bottle Tops“ erinnert an die guten alten 80er Jahre. Danach, okay, das müssen wir zugeben, überschreitet „I Want You Back In My Life“ ein bisschen die Kitschgrenze. Kann man ja skippen. Das gefühlvolle „Aimee Move On“ macht das wieder wett.
Mit dem dynamischen „Too Late“ kommt schließlich doch noch ein Song, der auch gut zu den Editors passen würde. Und mit „Straight Up Like A Mohican“ gelingt ein angemessen euphorischer Abschluss für diese gelungene Gute-Laune-Platte.
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