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Sid Le Rock – Tout Va Bien

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Alles ist gut? Oder alles wird gut? Und das mitten in der Krise? Da hat der Franko-Kanadier, der als einer der ersten Rock und Techno vereinte, schon bei der Namensgebung des neuen Albums Humor bewiesen. Egal, ob der Dampfer sinkt, getanzt wird bis zum Schluss. Dafür sorgt Sid Le Rock schon.

Sheldon Thompson, wie der Mann aus Ontario eigentlich heißt, kommt vom Punk und steht auf Techno. Oder umgekehrt. Jedenfalls verbindet er so gegensätzliche Musikansätze bereits seit der Jahrtausendwende, mal unter dem Alter Ego Pan/Tone, mal als Sid Le Rock. Auf diversen Alben und Remixen (u.a. für Depeche Mode oder Placebo) hat er seinen ganz eigenen Stil entwickelt.

Während früher rohe Power dominierte und kräftige Basslawinen mit drückendem Rock angewalzt kamen, ist der Sound zuletzt etwas entspannter geworden, was auch auf „Tout Va Bien“ zu erkennen ist. Die Trademarks sind zwar noch da, melodische Riffs werden mit clubtauglichen Beats und Klängen verknüpft – v.a. bei „Pow Wow“ hört man diesen Ansatz noch deutlich heraus. Aber es rockt nicht mehr so heftig, man lässt auch mal Fünfe grade sein.

Wie zum Beispiel in „Still Life“, wo echobeladene Gesangsspuren durch einen minimalistischen Track nebeln. Ähnlich fällt auch der andere Beitrag mit Vocals aus, „Walk Alone“, der dazu eine versteckte, düstere Bedrohlichkeit ausstrahlt. Ja, die atmosphärischen Electrostücke im oberen mittleren Tempo überwiegen dieses Mal – siehe „Swollen Member“ oder „Applebottom“. Richtig Gas gibt Le Rock nur beim erwähnten „Pow Wow“ und dem basslastigen „Incline“.

So kann man sagen, dass sich Le Rock mit diesem Album eher bei Anhängern der späten Stunden im Club – also ca. der frühen Morgenstunden – beliebt machen wird, als bei denen der ganz wilden Extasephasen. Aber wer Songtitel wie „Slainte Mhor“ (Gälisch! Darauf einen Single Malt!) – übrigens einer der zackigeren Tracks hier – oder „Durch Dick und Dünn“ (minimal elektronisch, deutsch eben) verwendet, ist in jedem Falle ein Guter.

(Addison)

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www.sidlerock.com

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

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