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Review: Schiller – Symphonia

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„Symphonia“ ist der logische Schritt im Oeuvre des Christopher von Deylen alias Schiller. Nachdem auf „Opus“ (2013) so deutlich wie noch nie zuvor klassische Elemente Einfluss gefunden haben, wird dieses Konzept nun auf „Symphonia“ konsequent weiter entwickelt: ein Best-Of-Album mit mehr als 20 bekannten Schiller-Tracks, live eingespielt im Rahmen eines Konzerts im Juli auf dem Berliner Gendarmenmarkt mit fast 70 Musikern des Symphonic Pop Orchestra unter der Leitung von Frank Hollmann.

Elektronik trifft Klassik. Der Bombast wird auf die Spitze getrieben. Schiller wandelte schon immer auf dem schmalen Grat zwischen opulentem (Instrumental)Pop und Kitsch, wobei die Grenzen bei einigen Songs auch verwischten. Diesmal ist die Fallhöhe noch größer: mit einem kompletten Sinfonieorchester auf der Bühne besteht permanent die Gefahr, vollends dem Kitsch zu erliegen. Diese Klippe meistert Christopher von Deylen phänomenal. Zwar spielt das Orchester einen sehr dominanten Part in den neu arrangierten Songs, doch die Elektronik sorgt für einige Ecken und Kanten und konserviert bei vielen Songs die Tanzbarkeit oder zumindest den Mitnickeffekt des Kopfes oder des Beines.

Veredelt wird die Werkschau in neuem Sound durch die Gastbeiträge der Sänger Midge Ure von Ultravox, Der Graf von Unheilig, Jael und Eva Mali. Einen grundsätzlichen Kritikpunkt muss sich von Deylen mit seinem Projekt Schiller allerdings gefallen lassen: Seine Produktionen kreisen seit einigen Alben um sich selber, das Songwriting und der Stil sind alles andere als abwechslungsreich. Dass es trotzdem noch nicht austauschbar klingt, verdankt er dem ausgefeilten Arrangement speziell auf dieser Platte. Wie für Schiller üblich, gibt es das Konzert nicht nur auf einer Audio-CD, sondern auch als limitierte Super-Deluxe-Edition mit einer Doppel-CD, einer DVD des exzellent gedrehten Konzertfilms vom Gendarmenmarkt und einer Blu-Ray in einem gebundenen Hardcover-Buch im Schuber.

Henning Kleine

Henning (Jahrgang 1976) arbeitet als TV-Journalist in Hamburg. Er ist Synthie-Pop Liebhaber und großer Fan der Pet Shop Boys.

2 Kommentare

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  1. „Opus“ war das schlimmste Werk uninspirierter Flickschusterei, das ich in den letzten zehn Jahren erstanden habe. Konsequenterweise finde ich zum aktuellen Werk auch keine nennenswerten Hörproben … :)

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