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Robyn – Body Talk Pt. 1

Der Titel “EP-die-fast-ein-Album-ist des Monats” wäre ihr sicher. Robyn entwickelt ihre Fassung futuristischer weiblicher Elektropopmusik konsequent weiter und ist auf dieser ersten von drei in diesem Jahr erscheinenden EPs in bestechender Form.

Aus einer Künstlerfamilie stammend, hat Robin Miriam Carlsson früh Kontakt zur Unterhaltungsbranche. In den 90ern wird sie mit Teenie-Chartspop ein Jungstar in Schweden (und ein paar anderen Ländern, auch in den US-Charts landet sie ganz ordentlich). Zu viel, zu früh – und musikalisch nicht von Bedeutung. Sie zieht sich zurück und erfindet sich im neuen Jahrtausend von vorn. Mit eigenem Label und neuen Partnern bringt sie im Jahr 2005 „Robyn“ heraus und landet damit in den folgenden Jahren (das Album wird in verschiedenen Ländern zu sehr unterschiedlichen Zeiten veröffentlicht) große Erfolge, nicht zuletzt dank des gewaltigen Hits „With Every Heartbeat“.

Nun hat sie für 2010 große Pläne. Drei vollgepackte EPs wird es geben – und wenn die Nachfolger halten, was Part 1 verspricht, handelt es sich um eines der Highlights des Musikjahres. Auf „Body Talk Pt. 1“ versammeln sich acht großartige Songs, die eine mittlerweile ganz erstaunliche Bandbreite abdecken.

Es beginnt mit der wiederholten Textzeile „My drinking is killing me“ (Wer kennt das nicht?) und dann stampfen trockene Beats in einen lässigen Clubhit, in dem weitere Dinge die Künstlerin umbringen wollen (Rauchen, Tour, Manager). Eine einfache, aber gelungene Darstellung moderner Medien, die im Songtitel „Don’t Fucking Tell Me What To Do“ den passenden Finger gezeigt bekommt.

Gleich danach kommen drei Stücke (meist zusammen mit ihrem kongenialen Partner Klas Ahlund geschrieben), wie man Robyn kennt – cooler, durchaus süßlicher Electropop mit gerappten und/oder gesungenen Vocals. Erst das roboterhafte „Fembot“, dann die extrem eingängige Single „Dancing on My Own“, dann das sommerliche „Cry When You Get Older“.

Doch in der zweiten Hälfte folgen einige Überraschungen. Das von Diplo co-produzierte „Dancehall Queen“ ist genau das, ein cooles Stück grooviger Dancehall-Pop. Auf „None Of Dem“ revanchieren sich die Kumpels von Röyksopp für Robyns Gastauftritt in „The Girl And The Robot“, was zu einem minimalistischen Clubtrack führt. Und für die letzten beiden Songs nimmt Robyn die Beats komplett raus und bezaubert mit zwei wunderschönen Balladen – in „Hang With Me (Acoustic Version)“ und dem schwedischen Volkslied „Jag Vet En Dejlig Rosa“ kommt ihre gute Stimme voll zur Geltung.

Die Body-Talk-Trilogie beginnt mit einem hervorragenden ersten Teil – wir sehnen uns bereits nach Teil Zwei und Drei!

(Addison)

P.S. Robyn live: 10.09. Berlin (Berlin Festival), 11.09. München, 12.09. Frankfurt, 13.09. Hamburg

Robyn ‚Dancing On My Own‘ (Official Video) from Robyn on Vimeo.

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www.robyn.com
www.myspace.com/robynmyspace

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

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