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Robag Wruhme – Thora Vukk

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Atmosphäre muss man erstmal erzeugen können. Gerade im Bereich der eher technoiden Musik. Einer, der das bestens beherrscht und sowohl stimmungsvoll zurückhaltende als auch packend clubfreundliche Tracks in einen Fluss bringen kann, ist Robag Wruhme, wie hier sehr gut nachzuhören ist.

Eigentlich heißt er ja Gabor Schablitzki, aber wenn man den Vornamen umdreht und hinten etwas Fantasievolles dranhängt, klingt so ein Pseudonym eben doch oft besser (und davon hat er noch mehrere). Der Mann aus Jena ist schon seit Langem vielseitig in Diensten der elektronischen Musik aktiv, wovon unter anderem das Label Freude am Tanzen und natürlich die umtriebigen Wighnomy Brothers, deren eine Hälfte er war/ist, zeugen.

Nun also „Thora Vukk“, ein Soloalbum, unterstützt von DJ Koze und dessen Label Pampa, eine Wundertüte, nicht nur an seltsamen Tracktiteln (mehr in dieser Richtung in wenigen Tagen auch von Paul Kalkbrenner), sondern insbesondere an raffinierten Sounds, sei es elektronisch erzeugt, an Klavier oder Rhodes eingeklimpert oder in Field Recordings aufgenommen.

So startet „Wupp Dek“ mit Geknister und wenigen gesprochsungenen Worten langsam und legt erst ab der Mitte einen stabilen Beat darauf, aus dem es dann in den klingelnden Titeltrack hineingeht, der (wie das ganze Album) unter Kopfhörerfetischisten seliges Grinsen auslösen dürfte.

Wruhme hat das Album hervorragend konzipiert, die sieben langen Tracks werden durch fünf kurze, mitunter eher abstrakte „Brücken“ verbunden, und ein Rädchen greift ins andere. Dabei gelingt es jedem Track, den Hörer zu überraschen. „Bommsen Böff“ geht geradlinig in den Club, lässt aber in der Mitte mit gutem, alten Schallplattenknistern aufhorchen. Bei „Pnom Global“ verbreiten Streichersounds plötzlich Kinostimmung.

Tulpa Olvi“, das einzige Stück, das schon etwas länger auf Veröffentlichung wartete, sammelt Geräusche verschiedenster Art zwischen Küche und Kinderspielplatz, während „Prognosen Bomm“ wieder tanzbarer ist und dabei trotzdem noch allerlei Geklapper und seltsame Vocals integriert. Irgendwann ist „Thora Vukk“ dann aber zu „Ende“, Klavier und Freundeschor damdamdammen sich noch einen und man ist um eine reizvolle musikalische Erfahrung reicher.

(Addison)

P.S. Robag Wruhme live: 11.06. Augsburg, 18.06. Regensburg, 24.06. Köln und Offenbach (!), 08.07. Stuttgart, 09.07. Görlitz, 05.08. Olganitz, 13.08. Berlin

http://www.youtube.com/watch?v=okmSkYdETFE
(Video von the29novfilms)

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www.robag.fm
www.facebook.comrobagwruhme

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

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