Home > Magazin > Reviews > Review: WHOLE – Hydra
- Anzeige -

Review: WHOLE – Hydra

Es ist schön, mitzuerleben, dass die Herren von Forced To Mode sich auch in ihren sonstigen Betätigungsfeldern zunehmend selbstbewusst austoben. In diesem Jahr hat beispielsweise Thomas Schernikau – gemeinsam mit Alexander Leonard Donat – das zweite WHOLE-Album veröffentlicht. Da hören wir doch mal rein.

„Hydra“ ist das zweite Album der beiden Musiker nach dem Debüt „Bias“ (2018). Und es zeigt eine sehr positive Weiterentwicklung, vor allem im Sound und Fluss des Albums. Während die Stücke beim Vorgänger doch mitunter für sich allein standen und vielleicht nicht an jeder Stelle zusammenpassten, schlängelt sich die Hydra nun elegant durchs Klangdickicht.

Aber Vorsicht, eine Hydra ist kein Streichelzootierchen. Sondern eben ein „Beast“, wie schon der auf einem Kate-Bush-Beat den Hügel hinauf galoppierende Opener zeigt. Wobei das noch einer der harmonischsten Songs der Platte ist. Schon die Breakbeats und eigenwillig hopsenden Vocals des folgenden „Sudden Hydra“ gehen in eine andere Richtung, bevor die wuchtige Single „Ten Commandments“ die Freunde düsteren Synthiepops einfängt. Hierzu eine zusätzliche Empfehlung: Vor wenigen Tagen erschien die „Ten Commandments Remix EP“ mit sechs Remixen, u. a. von Rob Dust und Beyond Obsession.

Doch Donat und Schernikau haben überhaupt kein Interesse daran, sich auf ein Genre festzulegen. Hier wird an Dark-Wave, Indie, Post-Punk und noch einige andere Stilrichtungen angedockt, ohne dass der kraftvoll arrangierte Sound beliebig wirkt. Überhaupt muss man sagen, dass Sound und Arrangements die große Stärke des Albums sind. Selbst bei den Stücken, die jetzt vom reinen Song her nicht immer ins Schwarze treffen mögen, finden sich immer ein paar feine Details, die zum erneuten Hören herausfordern.

So lassen sich fast überall Empfehlungen aussprechen, für das nervös mit Sprechgesang dahinmarschierende „Dead Deer“, die wuchtigen Drums und Synthies von „Flood Marker“, die durch die Knochen kriechende Unruhe – denn die Grundstimmung der Platte ist selbstverständlich und angemessen eine düstere – von „Flagstone“. Und am Schluss träumt sich die Hydra mit dem hypnotischen „Morricone“ endgültig in eine andere Welt.

Depechemode.de-Wertung:
★★★★★ (3.5/5)

PS: Der fleißige Alexander Leonard Donat hat auch mit seinem anderen Projekt Vlimmer gerade ein neues Album veröffentlicht. Hört doch mal rein!

PPS: Was Thomas‘ F2M-Kollege Christian gerade so treibt, könnt ihr morgen bei uns lesen.

https://blackjackilluministrecords.bandcamp.com/album/hydra

www.facebook.com/WHOLEband

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

2 Kommentare

Wir freuen uns über Deinen Kommentar. Bitte beachte unsere Nutzungsregeln.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Die Speicherung Deiner Daten erfolgt gemäß den geltenden Datenschutzbestimmungen. In unseren Datenschutzhinweisen erfährst Du, welche Daten von Dir beim Verfassen eines Kommentars gespeichert und verarbeitet werden. Deine Daten werden nicht an Dritte weitergegeben.

- Anzeige -
Consent Management Platform von Real Cookie Banner