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Ein Fall für drei

Review: Sono – In The Haze

Endlich! Nach all den pandemiebedingten Verschiebungen können Sono in diesen Tagen wieder auf Tour gehen. Und weil das Bandjubiläum sowie die Best Of jetzt auch schon wieder ein paar Tage alt sind, haben die Jungs gleich ein ganzes neues Album im Gepäck. Wozu dieses Zitat eines weisen grünen Frosches passt: Also das Allerschönste, was Füße tun können, ist: Tanzen.

Denn das ist es, was „In The Haze“ als Nachfolger des großartigen „Human“ (Ist das echt schon viereinhalb Jahre her?) möchte. Die Füße – und den Rest des Körpers – zum Tanzen bringen. Die Menschen (zurück) in die Clubs bringen. An der guten Musik wird es schon mal nicht scheitern. Florian Sikorski, Martin Weiland und Lennart Salomon liefern neunmal sattes Futter für die Tanzflächen. Als Appetizer wurde die Single „Never Die“ vorausgeschickt. Ein zugängliches Stück Elektropop, das gute Laune versprüht – ansonsten aber bei weitem noch nicht der stärkste Track des Albums ist.

Fans der Band wissen jedoch bestimmt, dass zwischen der 2020er Best Of und „In The Haze“ noch weitere Songs das digitale Licht der Welt erblickten. Drei davon haben es in kurz-knackiger Form aufs Album geschafft. Das sono-typische „Light It Up“ beispielsweise. Und auch das verträumte „Trusting You“ (das übrigens zum Abschluss des Albums zusätzlich in einer an sich wunderschönen Akustikversion draufgepackt wurde – was allerdings so gar nicht zum übrigen Stil des Albums passt).

Man hat auch mit anderen clubmusikaffinen Kollegen gearbeitet, aus dem Hamburger Dunstkreis waren das André Winter und Phaze. Dazu kommt noch Rafael Cerato. Mit dem hatte man schon das clubbige „On My Mind“ aufgenommen – und nun eben das Albumhighlight „Still Here“. Das klingt nach Sono zu „Solid State“-Zeiten und rotiert in der längeren Version schon ein paar Wochen in den Tanzkellern. Ein Brett!

Sono wissen auch, wie man geschickt Zitate einbaut. Die Achtziger sind ja eh in der elektronischen Popmusik allgegenwärtig, international haben sie vor einigen Jahren durch Filme und Serien wie „Drive“ oder „Stranger Things“ einen zusätzlichen Schub bekommen. Vom Soundtrack des Ersteren darf Kavinskys „Nightcall“ nun gerne als Vorlage für das atmosphärische „New Kid In Town“ erwähnt werden. Doch weiter zu Klaus Doldinger. Ja, der Filmmusiklegende. Jenem haben wir nicht nur die Titelmelodien von „Tatort“ und „Das Boot“ zu verdanken, sondern auch die von „Ein Fall für zwei“ – und genau diese wird in „Together“ nun kongenial in den Sonokosmus überführt. Man stelle sich dazu nur den ewig jugendlichen Detektiv Matula bei einer Verfolgungsjagd durchs kriminelle Frankfurt vor. Herrlich!

Und natürlich überzeugen auch Anfang und Ende von „In The Haze“ komplett, eröffnend mit dem positive Energie versprühenden „Joy Of Life“ und abschließend (also vor dem Bonustrack) mit dem noch einmal alle Bandstärken bündelnden „Disconnect“, so dass wir selbstverständlich gerne den Titel „Album des Monats“ verleihen – und uns eine Ausgabe des Albums mit Extended Versions aller Tracks wünschen.

Depechemode.de-Wertung:
★★★★★ (4/5)

Sono – In The Haze kaufen:

PS: Sono live – hingehen!

13.04. Hamburg – Knust

14.04. Hannover – Subkultur

15.04. Rostock – Mau Club

20.04. Oberhausen – Kulttempel

21.04. München – Backstage

22.04. Stuttgart – Club Cann

23.04. Rüsselsheim – Das Rind

27.04. Berlin – Frannz Club

28.04. Dresden – Puschkin

29.04. Leipzig – Moritzbastei

www.sono.fm

www.facebook.com/sonofm

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

1 Kommentar

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  1. Kaum jemand schafft die Kombination aus Clubsound und Synthiepop so gut wie Sono.
    Sehr gutes Album. Ihr bestes.

Kommentare sind geschlossen.

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