Lange haben sie uns warten lassen. Rund sieben Jahre nach „Plus“ (2009) legen SONO endlich ihre lang erwartete neue Platte vor. „Backyard Opera“ ist das fรผnfte Studioalbum des Trios aus Hamburg. Und man kann sagen: es ist das bisher abwechslungsreichste, organischste und poppigste der Jungs.
Nachdenkliche Pianoklรคnge erรถffnen den Reigen aus 15 Songs: „Here comes the night“. Danach wird’s gleich tanzbarer („Cupid“, „Heaven is in hell“), wir landen musikalisch aber noch nicht im Club, sondern surfen eher auf der Popwelle. Die ist jedoch keineswegs seicht. Die Melodien gehen sofort ins Ohr, Sรคnger Lennart A. Salomon versteht wahrlich sein Fach, ist unverwechselbar, aber dennoch zurรผckhaltend und die Produktion versteckt zahlreiche kleine Elektrospielereien in den Songs. Hier zeigt sich, dass SONO im Studio ganz genau wissen, was sie tun. So war der Grammy-dekorierte Florian Sikorski bereits fรผr Grรถรen wie Madonna, Britney Spears und Kelly Clarkson aktiv.
Dann kommt „Supersonic“ und da haben wir ihn wieder: den typischen, dunklen SONO-Elektrosound. Diesen Song werden alle Fans lieben, die schon zum รberhit „Keep control“ (2001/2006) und dem Knaller „2000 Guns“ (2002) nicht die Fรผรe still halten konnten. Gleiches gilt fรผr „Leave me as I am“. Dazwischen gibt’s mit „Move on“ unerwartete Gitarren. Auch hier zeigt sich, wie es den Dreien gelingt, scheinbar spielend die eingรคngigsten Melodien aus dem Hut zu zaubern.
Der Titel der Zusammenarbeit mit Northern Lite hรคtte ironischer nicht sein kรถnnen: „Same same same“ (but different) beschreibt sie textlich und musikalisch ziemlich genau. Das war in dieser Form durchaus erwartbar und enttรคuscht daher ein wenig. Auch dem Tanita Tikaram-Cover „Twist in my sobriety“ kรถnnen SONO auรer einem passenden Beat nicht sonderlich viele neue Facetten hinzufรผgen. Herausragend ist dort aber wieder Lennarts Gesang.
Highlight der Platte ist „Flames get higher“, das SONO bereits vor drei Jahren als Single verรถffentlicht haben. Moderner Synthie-Pop mit fiesem, dรผsteren Text – tanzbar, vielschichtig, groรartig.
Die „Backyard Opera“ hรถrt auf, wie sie angefangen hat. Mit leichtverdaulichem Pop („Little black heart“, „Until the morning comes“, „Forever and a day“) und einem melancholischen Song namens „Time“. Das macht das neue SONO-Album nicht nur durch die Anordnung der einzelnen Tracks zu einer runden Sache. Fรผr dieses gelungene Elektropop-Album verzeiht man SONO auch die lange Wartezeit.
„Backyard Opera“ erscheint am 1. April auf CD, Vinyl und digital.
Ende des Jahres sind SONO auch live zu sehen. Der Kartenerwerb sei hiermit dringend empfohlen.
14.9. Frankfurt, Das Bett
15.9. Mรผnchen, Backstage Club
16.9. Stuttgart, Club Cann
17.9. Kรถln, MTC
7.10. Leipzig, Moritzbastei
8.10. Berlin, Berghain Kantine
18.11. Oberhausen, Kulttempel
19.11. Hamburg, Nochtspeicher