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Review: Janosch Moldau – Minor

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Ab und zu so ein bisschen typischer Szene-Synthiepop, das ist schon fein. Also, dachte sich der Rezensent, gebe ich mir doch mal das neue Album von Janosch Moldau. Sagen wir es mal so: Zu bereuen ist das nicht. Mit einem kleinen Aber.

„Minor“ ist das vierte Studioalbum – und gleichzeitig Moldaus zehnjähriges Jubiläum. Da durfte erstmals auch ein bisschen Unterstützung ins Studio. In Person von Gerhard Potuznik (Produzent bei vier Tracks), Hendrik Schindler (zusätzliche Synthiespuren) und Thomas Lang (The Robocop Kraus, Bass auf zwei Songs).

Ansonsten bleibt Moldau aber bei seinen Leisten. Sprich, die von uns anlässlich seines letzten Albums („Lovestar“) geäußerte leise Hoffnung, er würde vielleicht mal ab und zu die Genregrenzen überschreiten, erfüllt sich nicht. Doch gut gemachter, bestens produzierter und hübsch melancholischer Electropop ist das hier eben trotzdem, und so manchem reicht das ja auch.

Die Vorabsingle „The Harbour“ gibt den Ton vor. (Retro-)Synthie-Sounds mit ein paar modernen Elementen, melodische Songs, die Weltschmerz ausdrücken, deren Texte aber zumeist intelligent genug sind um Klischeeklippen (knapp) zu umschiffen. Das Tempo bewegt sich dabei meist im mittleren Bereich, mal schlägt es, wie im ersten Stück „Done Wrong“, in eine tanzbarere Richtung aus, mal schreitet es etwas getragener voran, beispielsweise im Titelsong.

Das gute Songwriting hebt Moldau über das gesamte Album über viele seiner Genrekollegen hinweg, viele der Songs haben das Zeug, im Gedächtnis zu bleiben, wie das von düsteren Sounds und Pianopassagen durchzogene „State Of Hurt“, das mit markanten Synthies aufwartende „Precious Life“ oder das klingelnde Finale „We Both Feel Minor“.

Gelungen ist das Album also, und die Fans werden zufrieden sein. Trotzdem ist es eben durchaus etwas schade, dass er dem auf Dauer doch nicht allzu vielseitigen Synthiepop nicht die eine oder andere neue Note mehr verpasst. Und, wir müssen es anmerken, stimmlich ist da auch noch Luft nach oben, auffällig gerade an Stellen, wo die Vocals stark in den Vordergrund gemischt wurden. Der kann mehr, der Mann!

Depechemode.de-Wertung:
★★★★★ (3/5)

P.S. Janosch Moldau ist im September auf Festivals und mit den Krupps auf Tour:
04.09.15 Leipzig – NCN Festival
05.09.15 St Goarhausen – In Extremo Jubiläum
06.09.15 Dortmund – FZW
08.09.15 Frankfurt – Nachtleben
09.09.15 München – Feierwerk
17.09.15 Krefeld – Kufa
18.09.15 Neunkirchen – Tanzritual Festival
19.09.15 Berlin – K17
30.09.15 Hamburg – Knust

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www.janoschmoldau.com
www.facebook.com/janoschmoldauofficial

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

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