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Review: Howling – Sacred Ground

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Howling_SacredWir müssen euch, unseren werten Lesern, noch ganz dringend dieses Album ans Herz legen. Es könnte ein echter Liebling werden. Denn diese wunderbar warm klingende Platte schafft es, Popmusik und Techno perfekt zu vereinen.

Der in L.A. lebende Australier Ry Cuming (der sich mittlerweile Ry X nennt) ist ursprünglich Singer/Songwriter, hat aber in den letzten Jahren zunehmend Interesse an elektronischer Musik entwickelt, man höre nur das starke 2014er Album seiner anderen Band The Acid. Außerdem empfehlen wir sein gelungenes Interview mit Martin Gore im Groove Magazin Nr. 154.

Howling“ – so hieß ursprünglich nur ein gemeinsamer Track von Cuming mit Frank Wiedemann, jener wiederum hauptsächlich als Teil des Techno-House-Duos Âme bekannt. Doch der Track, erstmals bereits 2012 veröffentlicht, entwickelte sich vom Geheimtipp zu Dauerbrenner und Kritiker-, wie auch Fanfavoriten. Es wurde schließlich Zeit, dem Projekt mehr Zeit zu widmen – und nun heißt man eben auch gleich Howling.

Auf „Sacred Ground“ laden die beiden den Hörer nun zu einer äußerst wohlklingenden Stunde Musik ein, in der sie ihre vielfältigen Einflüsse zu einem erstaunlich homogenen Ganzen verschmelzen. Dabei gönnen sie der Musik viel Luft, Raum und auch Zeit zur Entfaltung. Der Opener „Signs“ genügt sich beispielsweise in den ersten knapp zwei Minuten nur mit ein paar Klavierklängen und Cumings gefühlvoller Stimme. Doch dann setzen die elektronischen Beats ein.

Das folgende „Stole The Ground“ hingegen startet mit einer Bassgitarre, der jedoch kurz darauf ein sehr markanter (Analog-)Synthesizer zur Seite springt, welcher das poppige Stück in Richtung moderner New Wave anschiebt. In „X Machina“ dürfen dann die technoiden Einflüsse mal nach vorne – aber ohne den Song dabei außer Acht zu lassen.

Zusätzlich baut Wiedemann immer mal ein paar schräge Field-Recordings ein, so dass der Lackmus-Test in „Litmus“ auch mal nach quietschender Tür klingen kann – das hält die Spannung aufrecht, auch über ambiente Momente („Zürich“) hinweg. Nachdem man sich durch das atmosphärische Mitteldrittel des Albums geträumt hat, geht es mit „Forest“ ins elektronisch gewaltig wummernde Dickicht.

Und gleich dahinter versteckt sich noch der eingangs erwähnte, namensgebende Hit, auch in der siebenminütigen Fassung ein moderner Klassiker. Dem man zum Finale noch das über neunminütige „Lullaby“ folgen lässt, das sicher nicht wenige Hörer als selig lächelnde Fans aus der Platte schweben lässt (bei Konzerten der Band ist es ähnlich, wie letztens erst beim Berlin Festival zu bewundern war).

Depechemode.de-Wertung:
★★★★★ (4.5/5)

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Signs von
Howling auf tape.tv.

www.howlinghowling.com
www.facebook.com/howlinghowling

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

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