Die Krupps sind mit ihrem neuen Album, das am 28.8. in die Plattenläden kommt, zurück. „V – Metal Machine Music“ heißt das Machwerk und verspricht schon vom Titel her brachialen Sound, irgendwie laut und voller Energie. Allgemein ist „V – Metal Machine Music“ im Klang härter als sein Vorgänger „The Machinist of Joy“ aus dem Jahr 2013, aber nicht weniger melodisch, tanzbar oder mitsingbar. Teilweise erinnern die Songs an die „alten“ Krupps-Zeiten. Da gibt es eine gute Mischung aus Gitarren und Synthiemelodien, die immer noch tanzbar ist. Für alle, die sich darunter jetzt nichts vorstellen können, wäre wohl wieder der viel zu oft benutzte Rammstein-Vergleich eine kleine Hilfestellung – wobei hier anzumerken ist, dass es DIE KRUPPS und die Mischung aus Industrial und Metal schon wesentlich länger als Rammstein gibt.
Kommen wir nun zu meinen Lieblingstracks auf dem Album und es geht direkt mit dem Intro-Track „Die Verdammten“ los. Ab dem ersten Taktschlag weiß man, dass dieses Album keine Musik für die nächste Teeparty beinhaltet, sondern dass es hart und laut wird. Ein sehr gut gewählter Einstieg, keine Kompromisse, kein Geplänkel, sondern eine direkte Ansage frei nach dem Motto „Wir sind wieder da!“. Weiter geht es dann mit „Kaltes Herz“, das mit deutschen Lyrics besticht und mit einem sehr, sehr eingängigen Chorus, den man sehr schnell mitsingen kann oder muss, weil man ihn nicht mehr auf dem Kopf bekommt. Das Lied hat absoluten Ohrwurmcharakter und ist definitiv mehr als nur ein kurzes Reinhören wert.
Ruhig(er) kommt dann „A Live in Glass Cage“ daher, mein absolutes Lieblingslied auf „V – Metal Machine Music“, weil es eine sehr angenehme Atmosphäre schafft. Ein bißchen zum Träumen, ein bisschen Melancholie und die beruhigende Stimme von Jürgen Engler machen diesen Song zu einem der Lieder, die dringen auf den MP3-Player gehören. Metallisch, gitarrengetrieben und mit wundervollen Synthieeinlagen, die zum Tanzen oder zumindest zum Mitwippen einladen (im Falle von Tanzunlust) ist „Bonded by Blood“. Auch das Lied hat diesen Refrain, der hängen bleibt, den man sich schnell merken kann und mitsingen möchte.
Der Rest des Albums ist wohl das, was man von einem DIE KRUPPS-Album erwarten würde: hart, melodisch, stellenweise 80-er Synths, die dann durch Gitarren aufgepeppt werden und der ganze Sound so etwas härter wirkt. Das einzige Lied, womit ich mich auf dem Album nicht wirklich anfreunden konnte ist „Volle Kraft voraus“, das liegt aber vor allem daran, dass es weniger melodisch und tanzbar, eher metallastig durch die verwendeten Gitarrenriffs wirkt. Wer das Vorgängeralbum sehr mochte, wird wohl einen zweiten Hörgang brauchen, um mit dem Album richtig warm zu werden. Für Freunde von einem gepflegten Mix aus Electro, Industrial und Metal sollte „V – Metal Machine Music“ einen Platz in der Musiksammlung finden, weil es mit seinen harten Riffs und gut geplanten Synthieklängen keine Wünsche offen lässt.
Wer nun neugierig geworden ist und einige Songs vor der Veröffentlichung am 28.8.2015 Probe hören möchte, der schaut hier auf Soundcloud nach.
Trackliste: V -Metal Machine Music
CD 1
01. Die Verdammten (Prelude)
02. Kaltes Herz
03. Battle Extreme
04. Fly Martyrs Fly
05. The Truth
06. Road Rage Warrior
07. The Vampire Strikes Back
08. Alive In A Glass Cage
09. Branded
10. Kaos Reigns
11. The Red Line
12. Bonded By Blood
13. Volle Kraft Voraus
CD2
01. Kaltes Herz (Reworked By Darkhaus)
02. Alive In A Glass Cage (Remixedby Faderhead)
03. Road Rage Warrior’82
04. Battle Extreme (Demo)
05. Kaos Reigns (Demo)
Es ist ein wenig retro
Ist ja schon viel besser als der Vorgänger, jedoch die Platten II,III und Paradise now are ganz Klasse, auch nach über 20 Jahren… Aber endlich mal nach zich Jahren wieder aktiv geworden, diese Opas des elektroindustriellen Metals :-)