Sieben Jahre haben sie uns warten lassen. Gemein, darüber wird bei Gelegenheit vielleicht einmal mit den beiden persönlich zu reden sein. Aber was auch immer „In Between“ geschehen ist – und das war global wie privat eine ganze Menge –, das musikalische Wiedersehen bzw. -hören ist Grund zu ungetrübter Freude.
Was in dieser Zeit auf der Welt geschah? Wisst ihr selber. Viel, meistens nichts Gutes. Im eigenen kleinen Universum gab es dagegen bei Eva Padberg und Niklas Worgt sicherlich mehr Grund zur Freude. Familienzuwachs, Umzug aus dem Moloch Berlin in die uckermärkische Landidylle, neues, eigenes Plattenlabel. Und nun war es endlich Zeit, den ruhigen „Harbour“ des letzten gemeinsamen Albums zu verlassen und hinaus in Richtung neuer Klanggestade zu schippern.
Wobei der Albumtitel es andeutet: Es geht weniger um das, was war, und auch noch nicht um das, was sein wird. Sondern um das Jetzt, um die kleinen Räume zwischen den großen Dingen. Um Details – und das merkt man der Platte an. Hier wurde mit viel Liebe an den Details gewerkelt, bis es sich am Ende doch wieder nach diesem typisch fluffigen Dapayk-Padberg-Sound anhört. So gechillt wie im ersten Vorboten „It’s All Yours“.
Doch es gibt auch neue Einflüsse. Dass Worgt im letzten Jahr mit der Weimarer Staatskapelle musiziert hat, hat sich auf mehreren Tracks niedergeschlagen, in denen Streicherelemente die Elektronik ergänzen. Gleich auf dem vom Streicherloop über Sprachfetzen in die Beats hinübergeleitenden Opener „Open Your Eyes“ zum Beispiel. Oder später im verträumten „Snowflake“ oder dem maritim über Breakbeats dahinfließenden „No Words Needed“.
Leider ist das Album zeitgemäß kurz geraten, aber man kann ja das Beste daraus machen, indem man diese gute halbe Stunde einfach auf Repeat stellt und sich jedes Mal einen neuen persönlichen Liebling besonders herauspickt – sei es der zwischen coolen Synthies eigenwillig hoppelnde Titeltrack, die groovende und mit herrlichen Sounds glänzende Tanznummer „Lift Me up“ oder das sich zum Ohrwurm mausernde „All That Was“. Und während die nächste Wiederholung von „In Between“ rotiert, heben wir mahnend, nein, bittend (und im Rhythmus der Beats) den Zeigefinger und wünschen uns, dass die nächste Platte früher als 2031 erscheinen möge.
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