Wir haben noch einen Geheimtipp aus dem Bereich Synth-Wave mit ordentlichem 80er-Einschlag und einer Prise EBM für euch: Das Debütalbum von Curses.
Der New Yorker Luca Venezia, der mittlerweile außerdem ein weiterer Wahlberliner ist, hat in den letzten zehn Jahren schon diverse Singles veröffentlicht und ist auch als DJ ein ganzes Ende herumgekommen, der ist also kein gänzlicher Frischling. Doch an ein „richtiges Album“ hat er sich erst jetzt herangewagt, und da sollten dann auch möglichst viele seiner musikalischen Einflüsse verarbeitet werden.
Die New- und Dark-Wave-Szene New Yorks der 80er beispielsweise. Disco ohne allzu viel Glitzer. Post-Punk natürlich. EBM. Ein bisschen Rock auch noch. Und gleich beim ersten Stück „Surrender“ erkennt man eine ganze Menge davon wieder, inklusive mancher Sounds wie bei den frühen Pet Shop Boys oder in Remixen von Shep Pettibone. „Harbinger Of The Light“ schlägt in eine ähnliche Richtung aus und unterstreicht auch, dass Curses bei aller Detailverliebtheit, was die Retrosounds und die Schaffung von Atmosphäre (Anspieltipp: „Medusa Veil“!) angeht, auch ein gutes Popverständnis hat.
Bei „Crucify“ – und noch präsenter ganz am Schluss bei „Talk To Me“ (mit einem schönen Depeche-Mode-Moment nach etwa dreieinhalb Minuten) kommen dann ein paar Gitarren ins Gemisch, ansonsten muss man spätestens jetzt auch Kollegen wie Cold Cave oder John Maus als Anhaltspunkte erwähnen. Die angedeuteten EBM-Elemente kann man z.B. bei „Hex Alium“ erkennen. Und schließlich gibt es noch zwei sehr schöne Gastauftritte. Perel (die im Frühjahr ja selbst ein sehr schönes Debüt vorlegte) überführt „Gold & Silber“ in die Frühzeit der NDW (als jene noch cool war) – zu diesem Track gibt es übrigens (s.u.) ein paar ganz hervorragende Remixe. Bei „Silence In The Dark“ teilt sich Curses dagegen das Mikrofon mit der umtriebigen Jennifer Cardini – die u.v.a. die Chefin des veröffentlichenden Labels Dischi Autunno ist, dem mit diesem Debüt ein Volltreffer gelungen ist.
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