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Review: Caribou – Our Love

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Ihr sucht noch nach Kandidaten für das Album des Jahres 2014? Wir hätten da einen ganz heißen Kandidaten im Angebot. Das fabelhafte vierte Caribou-Album nämlich. Eine faszinierende Reise durch die Möglichkeiten moderner Popmusik.

Alle waren gespannt, wohin die Fahrt für Dan Snaith nun gehen würde. Der in London lebende Kanadier hatte nach zwei Alben unter dem Namen Manitoba und zwei weiteren als Caribou, die allesamt nur ein ein paar Fans und Kennern bekannt waren, plötzlich im Jahr 2010 den großen Durchbruch geschafft. „Swim“ und dessen Riesentracks „Odessa“, „Sun“ und „Bowls“ stürmten in die Herzen und auf den Jahresfavoritenlisten an die Spitze, Radiohead wollten den Mann als Tour-Support und alle sehnten sich nach mehr Stoff.

Doch Snaith ließ sich Zeit, tourte hier und da, legte auf und förderte sein dancelastiges Nebenprojekt „Daphni“. Dann überlegte sich der studierte Mathematiker, was der Fan denn nun von ihm hören wollen würde und ließ das, sowie seine gewachsenen musikalischen Erfahrungen in „Our Love“ einfließen. Und dort hört man nun fraglos die gewachsenen elektronischen Einflüsse. Das ist jetzt endgültig ein Album, das überall funktioniert. Es gibt die im Club für Euphorie sorgenden Kracher, aber auch die sich auf der Couch zusammenkuscheln lassenden Phasen. Pop und Dance, House und Soul.

Faszinierend ist auch, wie sich in allen Songs diese besonderen Momente entdecken lassen. „Can’t Do Without You“ wiederholt diese eine Zeile von vorne bis hinten und rundherum schwellen die elektronischen Elemente an, bis quasi kurz vor dem Peak der Song endet. Auch in „Silver“ werden die Synthies im Verlauf immer mächtiger. Der Titelsong ist an sich schon ein tanzbarer Feger, doch in der Mitte grätscht plötzlich ein 90er-Jahre House-Break beherzt dazwischen. „Second Chance“ (mit Gastgesang von Jessy Lanza) eiert irgendwie unrund dahin und passt doch genau so. Durch „Julia Brightly“ hoppeln Dubstep-Beats, auf dem „Mars“ sind zu sattem Getrommel in der Tat außerirdische Flötentöne zu vernehmen.

Mit „Back Home“ erstrahlt kurz vor dem Finale noch ein wunderschöner Electropopsong, bevor die vielfältigen Sounds von „Your Love Will Set You Free“ den ohnehin vorhandenen Wunsch nach einer Remixversion der Platte (die gab es von „Swim“ ja auch) verstärken. Our Love goes to „Our Love“!

Die depechemode.de-Wertung: 9/10

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P.S. Caribou live: 12.03.2015 Berlin (C-Halle)

www.caribou.fm
www.facebook.com/caribouband

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

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