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Review: And The Golden Choir – Breaking With Habits

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Es wäre spannend, einmal bei einem Blindtest zu überprüfen, wer erkennt, dass bei Klez.e (die uns ja im letzten Jahr mit „Desintegration“ ein paar große Cure-Momente bescherten) und dem strahlend hellen Pop von And The Golden Choir der gleiche Mann dahinter und am Mikrofon steht.

Tobias Siebert, dieser sympathische Tausendsassa. Auch als Produzent (u.a. Phillip Boa And The Voodooclub, Slut, Kettcar, Me And My Drummer) gefragt. Sitzt in seinem Selfmade-Studio in Berlin-Kreuzberg – wo wir ihn auch zum Interview trafen, mehr dazu in Kürze ganz ausführlich – und schreibt nicht nur dunkel gemalte Songs für seine Band Klez.e, sondern hat sich seit knapp vier Jahren auch ein weiteres Alter Ego als And The Golden Choir geschaffen.

Das Solodebüt „Another Half Life“ steckte voller Instrumente aus verschiedensten Epochen (Siebert sammelt diese wundervollen Gerätschaften), wichtig war damals, dass alles analog stattfindet. Mit diesem Verhalten wird nun gebrochen, siehe auch: der Albumtitel. Es türmen sich weiterhin die Instrumente und die Chorschichten – die alle Siebert selbst einsingt –, aber die digitale Welt in Form von elektronischen Elementen durfte dieses Mal reichlich mitmischen. depechemode.de gefällt das.

Schon im zweiten Stück „My Lies“ tropfen also die Beats über die Lügen. Und den Refrain können wir bestimmt alle aus irgendwelchen Erfahrungen mitsingen: „I lie to make you feel better“. Ach ja. Apropos weltumarmende Refrains: Es kann auch mal richtig nach vorn gehen wie in der Single „How To Conquer A Land“:

Was auf dem Zettel steht? Lest unser Interview! Was das Album bietet? Noch viel mehr. Nervös klickende „Clocks“, perkussionsbehangene „Jewelry“, Songs, für die Indie-Fraktion wie „The Queen Of Snow“ oder „The Rain“. Oft entdeckt man diverse Schichten eines Songs erst nach mehrmaligem Hören, wie beim glöckchensanft startenden und später in satter Elektronik badenden „Air Fire Water“ oder dem in zahlreiche Soundschichten verdrehten und zerhackten „The Distressed Jeans“.

Zum Ende hin lässt Siebert sich noch von den großen Dead Can Dance inspirieren („The Garden“) und schwimmt dann auf einem harmonisch trip-hoppenden Tränentrofen „Into The Ocean“. Da kommen wir sehr gern mit.

Depechemode.de-Wertung:
★★★★★ (4/5)

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P.S. And The Golden Choir auf Tour:
10.03. Magdeburg – Moritzhof
11.03. Leipzig – UT Connewitz
12.03. Hannover – Lux Tickets
13.03. Dresden – Societätstheater
14.03. Hamburg – Nochtspeicher
15.03. Berlin – Lido
17.03. München – Milla
18.03. Heidelberg, Halle02
19.03. Köln, Stadtgarten
20.03. Frankfurt, Brotfabrik
24.04. Nürnberg, Club Stereo
26.04. Bremen, Lila Eule
27.04. Karlsruhe, Tempel
28.04. Freiburg, Räng Teng Teng
30.04. Reutlingen, franz.K
03.05. Luzern, Schüür

www.andthegoldenchoir.com
www.facebook.com/andthegoldenchoir

Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

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