Schon geht es weiter in unserer Gemischtwarenladenrubrik. Heute erste Achtungszeichen der im Auge (und Ohr) zu behaltenden Filthy Dukes, bunte britische Politkost von Mongrel und die musikalischen Wurzeln von Phoenix.
Kurz vorgestellt: Filthy Dukes
In Kürze erscheint das Debütalbum dieser neuesten Londoner Electro-Sensation. Mit dem Titel „Nonsense In The Dark“ verbinden sich wieder einmal große Hoffnungen der Tanzwütigen weltweit. DJs sind sie schon länger, Remixer auch, Band und Produzenten noch dazu. Eine gefeierte Party-Reihe („Kill Em All“) halten sie seit 5 Jahren im Fabric-Club ab. Gästeliste gefällig: Justice, Erol Alkan, Bloc Party, Crystal Castles, Late Of The Pier, Chemical Brothers, James Murphy, Simian Mobile Disco… Remixe gab es u.a. für Bloc Party, White Lies oder The Rakes. Die vorliegende Vorabsingle „This Rhythm“ geht direkt in Ohr und Beine. Blubbernde Synthesizer, tolle Melodie, mitreißend. Erhältlich nebst zahlreichen Remixen (durch sich selbst, Fred Falke, Emperor Machine, Toddla T), die zwischen 80er-Klängen und Techno erfreulich variabel ausfallen. Und was man vom Album bislang hören darf, lässt die Vorfreude erheblich ansteigen.
Mongrel – Better Than Heavy
Ein ausgesucht hässliches Cover und nach wenigen Sekunden einsetzender aggressiver Sprechgesang – der erste Eindruck ist eher so naja. Aber skippen wir das und freuen uns über die schöne Pianomelodie im nächsten Stück („Lies“), dann wird das doch noch was mit diesem kleinen britischen Allstarprojekt, das u.a. Bandmitglieder von Reverend And The Makers, den Arctic Monkeys und den Babyshambles nebst ein paar talentierten MC’s vereint. Explizit politische Texte legen mehrere Finger in die Wunden einer multikulturellen, von inneren Ängsten, Fundamentalisten und anderen Verwirrten bedrohten Gesellschaft. Musikalisch wird zwischen HipHop, Grime, Ska, Dub, Indie-Rock und -Pop ein vielschichtiges Gebräu angerührt, mal mehr (v.a. in den melodischen Passagen), mal weniger überzeugend, aber zumindest die Hörprobe („Hit From The Morning Sun“, „Julian“, All Your Ever Afters“) wert.
Kitsuné Tabloid by Phoenix
Nachdem Digitalism die Tabloid-Serie für das französische Label Kitsuné eröffneten, folgen nun Phoenix, die auf einem eigenwilligen Sampler die musikalischen Einflüsse auf ihr Leben und Werk offenlegen. Und anhand dieser Zusammenstellung merkt man, wohin bei den Herren Mars und Brancowitz der Geschmack tendiert. Auch zeitlich, die 18 ausgewählten Songs datieren zwischen 1959 und 2007. Wobei die 70er klar überwiegen und der Wert v.a. auf klassisches Songwriting gelegt wird. So geht die interessante Reise u.a. von Kiss über Curtis Mayfield, Roxy Music, Elvis Costello, Tangerine Dream bis zu Dusty Springfield und Lou Reed. Mehr von Phoenix selbst demnächst auf ihrem kommenden Album „Wolfgang Amadeus Phoenix“.
(Addison)
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