Ihr vermisst schon den nächsten Teil unseres Jahresrückblicks? Na dann flott rein in die 13 ausgewählten Scheiben aus dem Monat April:
Bei Mr. E und seinen Eels kann man nie ganz sicher sein, was man bekommt, sowohl live als auch auf Platte. Hat er gerade eine traurige oder eine fröhliche Phase? Lässt er den Rock-Waldschrat heraus oder den filigranen Songwriter? Minimalistisch instrumentiert oder dickes Arrangement? Mit einem der lustigsten Promotexte ever (und der Platte dazu natürlich) ruft er nun „The Deconstruction“ aus und liefert ein Album voll mit allem, was man an den Eels zu liebten und schätzen gelernt hat. #
Ein echtes Highlight des Monats lieferten Kraków Loves Adana mit ihren „Songs After The Blue“ ab, unsere Rezension könnt ihr hier nachlesen. #
Der Schotte Kyle Molleson nennt sich (warum auch immer) Makeness und knarzt auf seinem Debüt „Loud Patterns“ gleich, dem Albumtitel entsprechend, ordentlich elektronisch los. Irgendwann gesellt sich eine Melodie ins scheinbare Chaos. Und irgendwann wird es richtig tanzbar. Das alles summiert in etwa den Verlauf vieler Tracks hier auf, wobei man selten weiß, wohin es als Nächstes geht. Caribou-Fans bitte unbedingt reinhören! #
Wer einfach mal eine gute Party mit einem Album haben will, der wende sich bitte an Confidence Man. Der schräge Vierer aus Melbourne erfreut auf seinem Debüt „Confident Music For Confident People“ mit herrlichem Quatsch-Electropop. Sängerin Janet Planet hat ein markantes Mundwerk, manchmal assistiert ihr Kollege Sugar Bones. Die Songs sind gut geschrieben und eingängig, die Videos kunterbunt, das macht echt Spaß. #
Der Kollege Henning hat sich hier mit den (sehr) an Camouflage orientierten Synthiepoppern Sea Of Sin und ihrem Comeback „Future Pulse“ beschäftigt. #
Und seine Review zu Seadrake und ihrem Debüt „Isola“ findet ihr hier. #
Der erste deutsche Act auf James Murphys legendärem DFA-Label! Das ist schon was, da kann Annegret Fiedler, wie Perel eigentlich heißt, stolz sein. Wie auch auf ihr Debütalbum „Hermetica“, auf dem sie Oldschool-Elektronik wie in den besten Momenten der 70er und frühen 80er mit modern-minimalistischem House zu einem eisgekühlten Traum verbindet. Mit zwei absolut herausragenden Singles („Alles“ und „Die Dimension“) als Topping. #
Alexis Taylor ist die Brille, äh, Stimme, von Hot Chip. Unverkennbar. Aber er ist auch darüber hinaus musikalisch sehr aktiv, u.a. mit mehreren Soloalben. Die unterschieden sich bislang deutlich von der Hauptband, doch auf „Beautiful Thing“ nähert er sich Hot Chip (von denen 2019 Neues zu erwarten sein dürfte) auf den besseren Stücken hier erstmals auch solo an. Und das ist gut so, denn da sind echte Highlights darunter. Einige der anderen Songs dagegen wirken wie etwas ziellose Fingerübungen. #
Ja klar, wir sind Drangsal-Fans, na und? Da stört uns auch der Stilwechsel, den Max Gruber mit dem zweiten Album „Zores“ vollführt, nicht. Hier gibt es unsere Review, hier Teil 1 des diesjährigen Interviews (Teil 2 könnt ihr in Kürze bei uns lesen). #
Wo wir gerade die Gitarren am Kreisen haben: Britpop, ach Britpop, wir vermissen dich sehr! Und darum erfreuen wir uns auch daran, wenn eine junge Band ausausaus Australien daherkommt und auf mittlerweile zwei Alben ungeniert das Erbe dieses so urbritischen Stils in die Hand nimmt. Will sagen: DMA’s und „For Now“ gewinnen keine Innovationskreise, aber viele Herzen. #
Jetzt aber wieder ran an die Synthies: Yan Wagner aus Paris haben wir vor fünf Jahren schon einmal empfohlen. Die Empfehlung kann nun mit „This Never Happened“ um ein zweites Album erweitert werden. Wagner hat sich wieder an diversen (analogen) Geräten ausgetobt und breitet zu einem feinen Retro-Sound, der einigen Hörern Gänsehaut bescheren wird, seine Geschichten aus. Obendrein ist er mit einer der besten (tiefen) Stimmen des Genres gesegnet. Tipp! #
Für eine weitere Empfehlung, die wir aufgrund der allgemeinen Unbekanntheit dieses Duos als Geheimtipp bezeichnen können, springen wir nach Montreal und hören in „Life Is Short The Answer’s Long“ von The Beat Escape rein. Den beiden Herren gelingt es, mit ihren sanft dahingleitenden Tracks eine anhaltend entspannte Atmosphäre zu schaffen. Dabei fällt einem aber immer wieder ein neues schönes Detail auf, eine elegante Synthesizermelodie hier, eine New-Order-Gitarre da… #
Zum Schluss noch ein Album des Monats. Wo wir bereits von Camouflage sprachen … Marcus Meyn und seine neue Band M.I.N.E haben endlich ihr erstes Album veröffentlicht und die Fans mit „Unexpected Truth Within“ sicherlich nicht enttäuscht. Die Besprechung könnt ihr hier nachlesen.
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