Für unseren Rückblick auf den Ostermonat haben wir uns wie schon im März auf sechs Alben beschränkt. Allesamt hörenswert. Mit Lauer, Dry Cleaning, London Grammar, Small Black, Deine Lakaien und Klee.
Phillip Lauer ist schon unter diversen Aliassen aktiv gewesen. Unter eigenem Namen frönt er aber so richtig seiner Liebe zu den 80er Jahren. „Answers 2 Trouble“, sein viertes Album, klingt nun vollends so, als hätte jemand ein Doppelkassettendeck mit einem Mixtape der 80er (darauf enthalten: mindestens dreimal New Order und auch einmal The Cure) auf der Tanzfläche eines heutigen Houseclubs stehengelassen, und dann wäre ein neonfarbener Blitz eingeschlagen.
Dinge mit der Vorsilbe Post sind ja seit einigen Jahren gefragt. Außer sie haben mit der Deutschen Post zu tun. Nein, gemeint sind natürlich Dinge wie Post-Punk oder Post-Rock. Da reihen sich Dry Cleaning aus London mit ihrem Debüt „New Long Leg“ bestens ein. Florence Shaw rezitiert (singen wäre nicht der korrekte Ausdruck) ihre Texte cool herunter, während hinter ihr Bass und Schlagzeug stoisch ihre Schichtarbeit verrichten und die Gitarre gelegentlich auszubrechen versucht.
Unser Album des Monats lieferten London Grammar mit „Californian Soil“. Hier findet ihr unsere Rezension dazu.
Gleich bei den ersten Sounds von „Tampa“, dem Opener des vierten Albums von Small Black aus – nein, nicht Tampa – Brooklyn weiß man: Das wird eine schöne Dreiviertelstunde voller Chillwave hier. Und genau so kommt es auf „Cheap Dreams“ auch. Überraschungen: wenige. Aber dieser harmonische Gesang, die weichen Gitarren und Synthieflächen, das ist eben etwas zum Wohlfühlen.
Viel Futter für ihre Fans boten Deine Lakaien in diesem Jahr. Im April das Doppelalbum „Dual“, im November noch die Ergänzung „Dual +“. Alles dazu könnt ihr hier nachlesen.
Zum Schluss etwas für die Seele. Wer von Klee gleich zu Beginn im „Club der Liebenden“ willkommen geheißen wird, empfindet doch „Trotzalledem“ (also trotz der derzeitigen Umstände) ein bisschen Glück. So schöne Songs haben Suzie Kerstgens und Sten Servaes lange nicht geschrieben. Ein Sound wie eine bunte Sommerwiese (voller Klee) in der Sonne. Und dazu herrlich lakonische Texte: „Alle sind so fleißig (ich nicht), und alle sind so dreißig (ich nicht).“ Ohne Klee leben? „Danke Nein“!
Klee, London Grammar oder andere dieser Alben bestellen: