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Querbeats – Mit Formalin, Suicide Commando und Ordo Rosarius Equilibrio

Von Ronny
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querbeatsDiese Querbeats stehen ganz im Zeichen von Out Of Line Records, einem der wichtigsten Label in Sachen EBM, Electro und Bodypop. Neben etablierten Bands wie And One, Client oder Combichrist, hat die Berliner Plattenfirma stets ein offenes Ohr für Newcomer. Entsprechend bunt geht es auch in diesem Labelspezial zur Sache. Mit dabei sind Suicide Commando und Ordo Rosarius Equilibrio und Formalin.

Den Auftakt macht auch gleich der neueste Zugang im Hause Out Of Line Records: Formalin! Das Duo aus Berlin bezeichnet seine Musik als ‚Berlin City Industrial‘ und liegt damit, zumindest was den Begriff ‚Industrial‘ angeht, verdammt richtig.
Mit ihrem Erstling „Bodyminding“ versucht das Duo die Berliner Undergroundszene in Töne zu fassen, um sie musikalisch greifbar für den Hörer zu machen. Eine nette Idee, die einige erfrischende Songs zu Tage fördert und dem doch recht betagten ‚Industrial-Genre‘ frischen Wind einhaucht.
Neben wuchtigen Bassgewittern wie man sie bei „Yuppiescum“ oder „Breath Control“ um die Ohren gehauen bekommt, verstecken sich auch sperrigere, an die früheren Skinny Puppy erinnernde Tracks wie „Addicted“ oder „Resistance“ auf dem Silberling.
Zudem verstehen es Formalin verschiedene elektronische Genres passend zu verknüpfen. So finden sich z.B. zwischendurch auch EBM Bretter wie „Beliefmaker“ und „My Fetish“ auf ‚Bodyminding‘. Von experimenteller Seite scheuen sich Tominous und Gabor auch nicht etwas weiter ausserhalb der schwarzen Szene zu rudern. Mit „Sezyr“ gibt es da z.B. einen fetten Break Beat Kracher, der Erinnerungen an The Crystal Method wach werden lässt. Zum Ende zeigen sich Formalin mit „Aftermath“ von ihrer bedächtigen Seite und lassen ihren Erstling entsprechend ruhig ausklingen.
Sieht man von den hin und wieder mehrfach verwendeten Sounds ab, liefert das Berliner Duo mit „Bodyminding“ alles in allem ein abwechslungsreiches Debüt ab, auf dem sich einige prädestinierte Clubstampfer tummeln.

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Der Meister des Hellectro, Mr. Johan Van Roy, meldet sich zum Ende des Jahres nochmals lautstark mit Suicide Commando zurück. Nachdem im Januar das aktuelle Album ‚Implements Of Hell‘ erschienen ist, legt er nun mit „Death Cures All Pain“ nach.
Wieso, weshalb und warum man 10 Monate zwischen dem Album und der zweiten Single hat ins Land streichen lassen, wird im Promotext zwar nicht beantwortet, dafür aber von einem Winterzeit-Inferno gesprochen.
Fakt ist, mit „Death Cures All Pain“ gibt es einen der besten Tracks vom letzten Album neu aufbereitet und abgemischt. Wuchtige Beats und verspielte Sequenzer lassen diesen Midtempo-Track zu einem kleinen Ohrwurm werden, der auf eindrucksvolle Weise zeigt, weshalb Suicide Commando seit mehr als 16 Jahren zu den Top-Acts der schwarzen Szene zählt.
Gleich drei Mixes von namhaften Szenebands wie z.B. SITD und Aesthetic Perfection haben ihren Weg auf die Single gefunden, wobei man die Handschrift von SITD und Aesthetic Perfection in den jeweiligen Mixes deutlich heraushören kann. Wer mehr Tempo will, wird mit dem ‚Kant Kino Remix‘ von Death Cures All Pain glücklich werden, der die Eingängigkeit des Originals beibehält und auf tanzflächentaugliche BPMs hoch fährt.
Als Zugabe findet sich neben dem wuchtigen „Stahlnebel vs. Black Selket Remix“ von „The Perils Of Indifference“ auch eine bisher unveröffentlichte B-Seite.
Go F**k Yourself“ dürfte dabei den im Pressetext angekündigten ‚Winterzeit-Inferno‘ am nächsten kommen. Harte Sequenzer, minimalistisch eingestreute Hi-Hats und brummende Synthies bilden das Grundgerüst für diesen straighten Bolliden. Im direkten Vergleich mit dem Rest der Single fällt der Track dennoch ab und wirkt eher uninspiriert.
Death Cures All Pain“ ist eine runde Sache geworden, die nicht nur den hartgesottenen Suicide Commando Fans gefallen dürfte, sondern auch in den Clubs für volle Tanzflächen sorgen wird. Tipp!

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Womit wir bei einer Band angelangt wären, die offensichtlich einen Hang für lange Namen hat. Ordo Rosarius Equilibrio stammen aus Schweden und präsentieren mit „Songs 4 Hate & Devotion“ ihr elftes Album, wobei dieses ihr Debüt bei Out Of Line Records ist.
‚Apocalyptic Pop‘ nennt sich die Musikrichtung, in dem sich das schwedische Duo bewegt. Irgendwie treffend, denn hinter den 13 Songs, mit zum Teil ellenlangen Namen wie „Where I Stand On The Holy Mountain And Pray 4 The War“ oder „If Christ Is The Answer Then What Is The Question?„, verstecken sich tiefgründige, oftmals theatralisch instrumentierte Titel, die sehr schwermütig daherkommen.
Aufgelockert wird das Album hin und wieder mal mit weniger manieriert-theatralischen Tracks wie „With Unspoken Pleasure [My Guardian Demon]“ oder „Lucifer In Love„, wobei man auch hier keine Tanzflächenkracher erwarten sollte.
Prägenstes Merkmal bei Ordo Rosarius Equilibrio ist die markante Stimme von Tomas Pettersson, die über den modellierten Soundscapes zu schweben scheint und dem gesamten Album seine Seele verleiht.
Wer schwermütigerer Musik nicht abgeneigt ist, kann hier durchaus ein Ohr riskieren!

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Von Ronny
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