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Querbeats – Mit Dan Black, Dave.I.D und Antonionian

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Was steht denn heute auf unserer gemischten Speisekarte? „Elektronische Alleingänge“ könnte man womöglich drüberschreiben. Drei Herren, die alles alleine machen, zumindest auf den hier vorliegenden Platten. Und sie schlagen sich allesamt recht gut.

Dan Black – ((un))

Diese Platte ist schon ein paar Tage draußen, zugegeben. Aber unsere Rezensionsverspätung ist mal wieder nichts gegen die Veröffentlichungspolitik von Plattenfirmen, die dieses Solodebüt mal eben rund zwei Jahre schmoren ließen.

Zum Glück ist der Elektropop von Dan Black relativ zeitlos. Der junge Mann, der zahlreiche Instrumente spielt, auch als Produzent tätig ist und dieses Album somit nahezu komplett im Alleingang aufgenommen hat, war zwar früher mal Frontmann von The Servant, also eher einer Rockband, aber davon ist nichts mehr zu spüren. Mit seiner weichen Stimme singt er über eingängige Songs, die er mit reichlich elektronischen Sounds bestückt hat.

Da sind dann einige richtige Höhepunkte darunter, wie der Ohrwurm „Symphonies“ oder die Synthiehymne „U + Me =“ und das starke „Wonder“. Es gibt Gefühlvolless wie die Ballade „Cocoon“ und Tanzbares („Yours“, „Pump My Pumps“) und, ja, ein paar Songs sind auch ein bisschen belanglos oder zu glatt gebügelt, so dass es nicht ganz zum großen Wurf reicht. Aber die Trefferquote ist immerhin ordentlich.

Dave.I.D – Response

Etwas düsterer und kantiger darf es aber schon ab und zu sein, oder? Dann hätten wir hier etwas für Sie. Der Engländer Dave.I.D (eigentlich David Andrew Hedges) ist schon wieder so ein Do-It-Yourself-Macher, aber einer mit dunkleren und experimentelleren Vorbildern.

Somit können wir hier Namen wie Einstürzende Neubauten, Gary Numan (der spätere) oder These New Puritans fallen lassen (der Künstler selbst nennt die Liars und Scott Walker). Der Dave schichtet Synthesizer-Sounds in Loops unter-, neben- oder übereinander, bis eine mächtige Elektroniklawine den Hörer fast überrollt. Zugleich ist da aber auch immer eine Melodie versteckt, die den Track wiedererkennbar macht.

Gleich die ersten Stücke – das Fast-Industrial-Geschepper „When Everything Is In Its Place“ und das mit einem Harpsichord überraschende „SumR“ – sind echte Hinhörer. Mit „Oil“ gibt es sogar einen richtigen 80er-Pop-Song, danach steigt man aber gleich wieder in den flackernden Stroboskop-Keller hinab und wabert bedrohlich herum. Um allerdings ganz am Ende mit dem hymnischen „Mine“ noch ein richtiges Ausrufezeichen zu setzen.

Dave.I.D zeigt auf „Response“ großes Talent, sowohl als Soundtüftler als auch als Songwriter. Den sollte man im Auge behalten!

Antonionian – Comedians

Antonionian, so nennt sich Jordan Dalrymple, und der ist sonst eher kein Einzelkämpfer. Mitglied bei den Elektro-Hip-Hoppern Subtle, beteiligt an den Arbeiten von General Elektriks sowie 13 & God (bei denen ja auch The Notwist ihre Finger im Spiel hatten), doch das scheint ihm nicht zu genügen, daher ist er nun außerdem noch solo aktiv.

Und dieses Debüt ist ein angenehm unaufdringliches, streckenweise recht verträumtes Elektronikalbum geworden. Von markanten Percussions gestützt (kein Wunder, Drums spielt Dalrymple seit frühester Kindheit), bauen sich die Soundschichten allmählich auf, mal mit akustischen Elementen wie einer Gitarre, mal pur maschinengesteuert.

Das bleibt nicht in jedem Fall unmittelbar hängen, biedert sich aber eben auch in keinem Moment an und hat mit den zwei Parts von „The Desert“ (erst zurückhaltend, dann druckvoll knarzend), dem spannenden „The Ride“ und insbesondere der Single „Into The Night“ dann doch einige Höhepunkte.

(Addison)

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Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

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