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Querbeats Labelspecial: Mute – Mit White Rabbits, Grinderman und Carter Tutti Void

Bei Mute brummt der Laden, und das freut uns natürlich ganz besonders. Zeit für ein kleines Special mit drei brandneuen Scheiben, die eindrucksvoll demonstrieren, dass die gute alte Labelheimat unserer persönlichen Lieblinge ihr Gespür für Klasse abseits des Mainstreams längst nicht verloren hat.

White Rabbits – Milk Famous


Uns gefiel ja vor reichlich zwei Jahren schon der Vorgänger „It’s Frightening“ ausgesprochen gut. Auf ihrem dritten Album führen die New Yorker nun ihre eigenwilliges, von Piano und Percussions angetriebenes Verständnis von Popmusik auf die nächste Stufe.

Die Vergleiche mit den Cold War Kids und Spoon werden ihnen sicherlich erhalten bleiben, nicht umsonst hat Mike Mc Carthy, der Hausproduzent von Letzteren, hier an den Reglern gesessen. Macht aber nix, denn erstens sind das keine schlechten Referenzen, und zweitens hat diese Musik trotzdem genügend Eigenständigkeit.

Wie man gleich an dem raffiniert geloopten Klavier bei der Single „Heavy Metal“ merkt. Neben Klavier und diversen Schlagzeugen spielt ansonsten die Gitarre eine kleine, feine Nebenrolle (darf aber gelegentlich, wie in „Danny Come Inside“ auch mal rausrocken). Doch auch die Synthesizer können einige markante Akzente setzen – wie im sehr coolen Highlight „Temporary“ oder dem treibenden „The Day You Won The War“. Und schließlich gelingen dem Quintett eine Menge einfach guter Songs wie der entspannte Abschluss „I Had It Coming“ abschließend noch einmal beweist. Wieder ein feines Album der weißen Kaninchen.

P.S. „Heavy Metal“ gibt’s auf www.whiterabbitsmusic.com zum freien Download.

White Rabbits – Heavy Metal from White Rabbits on Vimeo.

Grinderman – Grinderman 2 RMX


Der Autor muss ja zugeben, dass er, bei aller Wertschätzung für Nick Cave, dessen Rumpelbandprojekt Grinderman bislang eher kritisch bis gleichgültig gegenüberstand. Zu lärmig, zu gewollt verschroben wirkte die Musik auf den beiden Alben bisher. Der Rezensent gelobt Besserung.

Komisch, wenn man seine Meinung nun durch ein Remixalbum ändern muss. Aber so ist das eben manchmal. Denn die Mixe oder Neuinterpretationen hier werfen ein neues Licht auf die Musik und gewinnen den Stücken so einige frische Seiten ab. Was das aber auch für eine Ansammlung hochklassiger Gäste ist! Mit King Crimsons Robert Fripp haben Grinderman selbst aus dem „Heathen Child“ das „Super Heathen Child“ gemacht, A Place To Bury Strangers liefern einen für sie typischen Noisebeitrag. Nick Zinner (Yeah Yeah Yeahs) macht den „Bellringer Blues“ tanzbar.

Und so geht es weiter mit UNKLE, Josh Homme (Queens Of The Stone Age), Cat’s Eyes, Silver Alert feat. Matt Berninger (The National), SixToes oder Andrew Weatherall. Alle liefern eigenständige Interpretationen, und am Ende steht ein Album, das womöglich tatsächlich interessanter ist als das Original.

Grinderman – When My Baby Comes (Six Toes Remix) from Mute on Vimeo.

Carter Tutti Void – Transverse


Wer im letzten Jahr auf dem wohl jetzt schon sagenumwobenen Mute-Festival im Londoner Roundhouse dabei sein durfte, wird sich vermutlich über diese Veröffentlichung ganz besonders freuen: Den Auftritt der einmalig für das Mute-Event zusammen aufgetretenen Legenden Chris Carter, Cosey Fanni Tutti (Throbbing Gristle) und Nik Void (Factory Floor).

Dabei hatten die reifen Herrschaften den musikalischen Plan vorab nur lose ausgearbeitet. Zu kohärenten Tracks fügte sich das alles dann erst bei der Aufführung zusammen. Und alle, die es dort nicht erlebt haben, können dies nun nachholen. Auf einem vierzigminütigen Album, das gerade mal vier Stücke (schlicht „V1“ bis „V4“ betitelt) enthält.

Und das ganz erstaunlich leicht ins Ohr (und in die Beine) geht. Die Elektro-Pioniere wissen halt, welche Knöpfchen sie wann drehen müssen. Repetitive Strukturen, technoide Beats, tiefe Bässe, gelegentliche Noise-Anflüge, ein ständig pulsierender Sound. Industriell, metallisch, gut.

Es soll übrigens zukünftig weitere Veröffentlichungen der Reihe „Short Circuit Presents Mute At The Roundhouse“ geben. Wir freuen uns drauf und halten euch auf dem Laufenden.

CARTER TUTTI VOID – V3 (EDIT) from Mute on Vimeo.

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Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

3 Kommentare

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  1. klasse

    beitrag!!
    aber auch mute-sir mark stewart hat ´12 wieder ´ne ansprechende wortmeldung am start – bourgeoooaaaa, bäebibäebibäebi
    markstewartmusic.com

  2. Grinderman und Laibach sind zurzeit meine persönliche favoriten bei Mute

  3. sehr schöne rezis, hätte ich nicht besser formulieren können. ich mag alle drei platten sehr gern, die natürlich (wie eigentlich alles aus dem hause MUTE) einen platz in meinem plattenregal finden werden. als THROBBING GRISTLE- PSYCHIC TV- und sonstiger krach- und knarzfan, war ich auf den livemitschnitt von Carter Tutti Void am meisten gespannt. und das warten hat sich gelohnt!

    drei MUTE-platten für unterschiedlichste anlässe. weiter so!

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