Und wieder mal eine neue Rubrik. Hier stellen wir Euch Alben in etwas kรผrzerer Form vor, die vielleicht mitunter etwas weiter รผber den eigentlichen Electro-News- Tellerrand gekippt sind. Den Anfang machen drei Werke aus den Bereichen Schwanzrock, Gefรผhlsindie und Elektropunk (die man aber auch anders einordnen kann):
Eagles Of Death Metal โ Heart On
Dass das Buddy-Projekt von Jesse โBoots Electricโ Hughes und Joshua โBaby Duckโ Homme (Queens Of the Stone Age) einmal auf diesen Seiten gewรผrdigt wรผrde โ wer das den beiden verrรคt, kรถnnte in der Wรผste ausgesetzt werden. Obwohl, Spaร verstehen die ja. Und gab es da nicht mal diese โRoute 66โ? Na also, passt doch, Zusammenhang hergestellt. Auf Album Nr. 3 feiern die EODM nun nicht mehr nur Party ohne Rรผcksicht auf Verluste (auch klangtechnisch). Nein, Meister Homme prรคgt den Sound nun mehr, das Ganze ist einfach musikalischer geworden. Zwischen den nach wie vor natรผrlich dominierenden Rrrock mit ganz viel Glam schieben sich immer wieder satte Grooves und markante Percussions. Dazu wie immer lustig-hedonistisch-mรคnnliche Texte und ein paar schรถne Hits wie โWannabe In L.A.โ (tolle Grooves), โNow I’m A Foolโ (so was wie eine Ballade) und โI’m Your Torpedoโ (jam-artig, verspielte Drumsounds, Fรผnf-Minuten-Grenze).
Loney Dear โ Dear John
Der schwedische Songwriter Emil Svanรคngen verรถffentlicht sein neues Album nun ohne Komma im Bandnamen. Was hat das zu bedeuten? Hat das etwas zu bedeuten? Nun, vielleicht ist es ein Zeichen fรผr noch etwas weniger Beschrรคnkungen im Soundbild. Vorher war es manchmal noch eher spรคrliche Songwriterakustik, nun ist erheblich mehr Saft in die Produktion geraten, was das Album spannender macht. Nur wenige Stรผcke kommen eher einfach daher, bei den anderen kรถnnen die tollen Chรถre, Arrangements und gar vereinzelten Elektronikeinsprengsel richtig begeistern. Songs wie die flott daherhรผpfenden โAirport Surroundingsโ und โEverything Turns To Youโ, das sich hymnisch steigernde โUnder A Silent Seaโ oder das gesanglich fast an A-ha erinnernde โDistantโ sollte man vor allem รผber Kopfhรถrer genieรen. Freunde von Musik zwischen Arcade Fire und Sufjan Stevens sollten aufhorchen.
Trouble Andrew โ Trouble Andrew
Was fรผr eine schillernde Biografie: Profisnowboarder mit zahlreichen sportlichen Erfolgen (Olympiateilnahme, Weltcupsiege…), Verlobter der im letzten Jahr extrem erfolgreichen Santogold (auf deren Hit โI’m A Ladyโ man ihn bereits hรถren kann und die sich jetzt im synth-punkigen โBang Bangโ revanchiert) und nun seiner eigentlichen Leidenschaft, der Musik, frรถnender Debรผtant. Seine Einflรผsse wie Punk, Hardcore und Rap lassen sich dabei zwar heraushรถren, รผberraschend dominiert jedoch die elektronisch erzeugte Popmusik und singen kann der Bursche auch noch. ‚Electro Sk8 Rock‘ bzw. ‚Crunk Rock‘ nennt Mr. Andrew den wรผrzigen Cocktail selbst. Whatever, in manchen der rockigeren Stรผcke glรคnzt nicht alles, hineinhรถren sollte man in dieses frische, originelle Album ruhig einmal, als Hรถrproben bieten sich z.B. das melodische โChase Moneyโ, das Fischerspooner-artige โUh-Ohโ oder das entspannte โTroubleโ an.
(Addison)
www.myspace.com/eaglesofdeathmetal