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OMD – English Electric

Ja, OMD gehören zu den Pionieren der elektronischen (Pop-)Musik und haben unbestreitbare Verdienste. Aber hin und wieder haben sie sich (und wurden sie) ein wenig überschätzt. Und irgendwo dazwischen reiht sich auch ihr neues Album ein.

Dass Andy McCluskey und Paul Humphries sich wieder zusammengetan hatten, sorgte vor ein paar Jahren für allgemeine Freude bei den Synthiepop-Fans weltweit. Immerhin haben die beiden Anfang der 80er mit „Architecture And Morality“ oder „Dazzle Ships“ und einer Menge herrlicher Hits Geschichte geschrieben. „History Of Modern“, das Album zur Reunion, konnte dann aber nur teilweise überzeugen. Atmosphäre und Optik stimmten, ein paar Highlights gab es auch, aber ansonsten auch eine Menge Mittelmaß und so einige nervig überzuckerte Kalorienbomben (andere sahen das weniger kritisch als wir, aber jedem seine Meinung).

Das Positive an „English Electric“ ist: Die Stärken des Vorgängers wurden beibehalten und ausgebaut, die Schwächen zum Teil ausgemerzt. Ein großer Pluspunkt ist das durchdachte Albumkonzept, vom bandtypischen Artwork über die Science-Fiction-Atmosphäre mit den immer wiederkehrenden Computerstimmen bis hin zum allgemeinen Soundbild. So gelingen gerade die futuristischen Interludes richtig gut, beginnend beim kurzen Intro und mit besonderem Lob für das nahezu topmodern klingende „The Future Will Be Silent“.

Doch nun zu den Songs, und da muss doch wieder Kritik angebracht werden. Die Single „Metroland“ beispielsweise stampft prächtig los, OMD-typische Sounds, McCluskeys markante Stimme und ein paar Kraftwerk-Reminiszenzen kommen dazu. Doch dann passiert in der Restdauer der siebeneinhalb Minuten nicht mehr viel. Und so ist es wieder einmal öfter als es erfreulich wäre: Die Songs starten gut, sind dann doch höchstens nett und in zumindest einem Fall („Stay With Me“) eindeutig zu dicht an Carmen Nebel.

Aber die Trefferquote ist – wenn man die gnadenlose Rückwärtsgewandheit als gegeben hinnimmt – trotzdem ein ganzes Stück höher als zuletzt: „Helen Of Troy“ wäre vor ca. 30 (!) Jahren ein sicherer Hit gewesen, „Our System“ hat ordentlich Groove in der Steckdose und „Dresden“ ist mit Bassgebrummel und himmlischem Synthie der heimliche Überhit des Albums. Dazu wird eine alte Kooperation von McCluskey mit Karl Bartos (für dessen Projekt Elektric Music) aus der Kiste geholt, und trotz extrem käsiger Synthies erfreut „Kissing The Machine“ zumindest die Nostalgiker.

Ja, die Nostalgiker. Machen wir uns nichts vor, für genau die ist diese Musik gemacht. Und sie ist gut gemacht. Mehr können und wollen OMD offensichtlich nicht mehr.

P.S. „English Electric“ erscheint in diversen Formaten, u.a. einer wirklich edlen Sammlerbox.
P.P.S. Und live sind OMD ohnehin immer noch sehenswert. Demnächst hier: 21.05. Hamburg, 22.05. Bielefeld, 24.05. Berlin, 25.05. Leipzig, 27.05. Köln

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Themen: Schlagwörter
Thomas Bästlein

Thomas Bästlein schreibt (früher unter dem Spitznamen Addison) seit Anfang 2007 für depechemode.de. Hauptberuflich arbeitet er im öffentlichen Dienst. Du kannst Thomas online bei Facebook treffen.

14 Kommentare

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  1. nur ein Lied gefällt mir so lala und das ist Stay with me

    alles andere eher langweilig
    wie schon mal gesagt wurde Schlager Electro Pop und nichts anderes.

  2. Vieles ist auf ENGLISH ELECTRIC weitaus besser, als DM`s langweilige Delta Machine: „Our System“ / „The Future will be silent“ / „Atomic Ranch“ / „Helen of Troy“ / „Metroland“. Sorry, da ziehe ich mir lieber OMD rein: so muss es sein, elektronisch und ab die Post.

  3. jaja

    alles ist besser als dm……………………..

    LOL

  4. @ mpr242

    Ja mich zum Beispiel. Deswegen am 24sten Tempodrom und am 25sten Wuhlheide. Gehe fast davon aus OMD nochmals in diesem Jahr, vielleicht in der Ztadelle oder dem Sommergarten sehen zu können, Wünsche DIr jedenfalls viel Spaß und ein Schweißnasses Hemd ;-) !!!

  5. Ich persönlich freue mich über jede VÖ von OMD. Vor ein paar Jahren hätte ich das eh nicht mehr für möglich gehalten, dass da nochmal etwas Neues kommen wird. Ich liebe beide Alben und ja, von mir aus kanns noch weiter gehen.
    24.05. Berlin, 25.05. Leipzig… an den Tagen ist Rammstein in Berlin.
    Es gibt tatsächlich Menschen, die das vor ein echtes Problem stellt. :(

  6. Unfaire Kritik

    Meiner Meinung ist die Kritik zu „English Electric“ völlig unangebracht. Das Album ist weitaus besser als „Delta Machine“ und viel elektronischer und harmonischer ausgefallen.

  7. 1+4

    Man kann einen Menschen nichts lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken.(G:G:)

    —————————————————————————————————————
    DAS IST DEUTSCHER SCHLAGER GLÜCKLICHERWEISE IN ENGLISCHER SPRACHE!
    SOVIEL ZUM UNTERSCHIED ZW. omd & DM

  8. Kann es überhaupt nicht verstehen wie man sich durch eine, von meiner Meinung, Abweichenden so sehr angegriffen fühlen kann um dann auch noch probiert mit haltlosen Argumenten gegenzuhalten. Mir gefällt das Album im Übrigen ausgesprochen gut, vielleicht ja auch aus nostalgischen Gründen ?!? Hätte Addison das Album nun vollkommen zerrissen, könnte ich es ja eventuell noch verstehen, tat er aber nicht, ganz im Gegenteil. Vielleicht sollte man zwischendurch mal genauer hinschauen. Mit „Stay With Me“ muss ich ihm aber leider recht geben, allerdings hatte ich nicht Carmen Nebel auf dem Schirm, sondern eher die PSB in Trachtenuniform.

  9. English Electric ist ein phantastisches Album….höre ich lieber als Delta Machine…

  10. Die „Edle Sammlerbox“ ist klasse und im Auto und zuhause läuft „English Electric“ genau so häufig wie „Delta Machine“. Die Bands sind zwar ähnlich alt, ähnlich genial, aber doch anders! WARUM MÖGEN SICH DIE STYNTHPOPBANDS nicht? Fletcher wettert über PSB. So ein Quatsch!

  11. Der Artikelverfasser

    … steht immer unter der Überschrift. Und auch nur dieser ist verantwortlich für Inhalt und Ausgestaltung des entsprechenden Artikels.

  12. Wer auch immer den Artikel geschrieben hat, der hat keine Ahnung von guter Musik. Im Gegensatz zu Delta Machine kann man dieses Album auch mehr als dreimal hören und sich immer wieder daran erfreuen. Was bitte ist schlecht daran wenn ein Lied eine vernünftige Melodie hat. Andy und Paul haben es im Gegensatz zu Herrn Gore und Herrn Gahan wenigsten drauf ein gutes Lied zu komponieren. Aber es ist schon richtig jeder hat seinen Geschmack, aber ein ganzes Album als eher mittelmäßig beschreiben was richtig gut ist…Dann doch lieber schweigen…

Kommentare sind geschlossen.

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