Ja, manchmal fragt man sich, ob es noch etwas neues, etwas bahnbrechendes zu Lana Del Rey zu schreiben gibt, das man nicht bereits geschrieben hat. Man kรถnnte schreiben, wie Lana Del Rey:
- „good old America“ als Stilmittel benutzt
- mit popkulturellen Referenzen arbeitet
- รผber tragische Liebe singt und „bad boys“ hinterherschmachtet
- eine Art „Gangster Nancy Sinatra“ verkรถrpert.
Aber wir tun es nicht. Stattdessen freuen wir uns รผber eine willkommene Tendenz, in die sich LDR weiter zu entwickeln scheint: Utopia. Bereits in unserer Album-Review zu „Lust For Life“ merkte unsere Autorin an, dass Lanas Musik der Versuch eines Pfades zum Glรผck ist. Gleichzeitig weiร sie um das Dilemma des amerikanischen Traums, wie Matt Brennan fรผr IndieWire schreibt: […] that word, โutopiaโ. The Greeks had two meanings for it: โeu-toposโ, meaning โthe good place,โ and โu-topos,โ meaning โthe place that cannot be.’โย Lana Del Rey scheint zu wissen, was ihr, oder gar unsere, Utopie ist: โI think happiness is the ultimate life goal. I think itโs the only thing thatโs important. There are no mechanisms in place for routes to happiness, thatโs the whole fucking problem.โ, erzรคhlte sie der britischen ELLE.
White Mustang macht sich eine unheilvolle Atmosphรคre zu eigen: Puristische, „Space Age“-artige Formen. Hier prallen zwei Konzepte auf wunderbar harmonische Weise zusammen. Das LDR-Klischee des 60ies-America und die Realitรคt. Der Sepia-Filter lรถst sich langsam. Lana Del Reyย war immer schon von der Sehnsucht nach Utopie beseelt. Nun findet sie mรถglicherweise ihren Weg dorthin – allein.