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Morrissey blamiert sich mit infamem Norwegen-Vergleich

Morrissey (Foto: Presse-Foto)Morrissey, ehemalige Sänger der Band The Smiths und bekennender Tieraktivist, sorgt derzeit mit einem Vergleich für viel Empörung. Während eines Konzerts in Warschau hat der 52-Jährige die Opfer des Attentats in Norwegen mit getöteten Tieren für die Fast Food-Industrie verglichen. Der 52-jährige Vegetarier hat laut dem englischen The Guardian kurz vor dem Song Meat is Murder (auf Deutsch: Fleisch ist Mord) vom gleichnamigen Smiths-Album wörtlich gesagt:

„We all live in a murderous world, as the events in Norway have shown, with 97 dead. Though that is nothing compared to what happens in McDonald’s and Kentucky Fried shit every day.“

„Wir alle leben in einer mörderischen Welt wie die Ereignisse in Norwegen mit 97 Toten gezeigt haben. Trotzdem ist das nichts im Vergleich zu dem, was täglich bei MacDonald’s und Kentucky Fried passiert.“

Die Reaktionen folgten prompt und in Form von entrüsteten Fans, Bloggern und Kommentatoren im Internet. Auch viele Vegetarier kritisierten Morrisseys Vergleich, der jede Form von Menschlichkeit vermissen ließ.

Aufgrund des öffentlichen Drucks, sah sich der Sänger nun zu einer öffentlichen Stellungnahme genötigt. Wie nicht anders zu erwarten, bleibt der 52-Jährige bei seiner Aussage. Hier sein Statement als Übersetzung:

„Die jüngsten Tötungen in Norwegen waren schrecklich. Wie immer in solchen Fällen, geben die Medien dem Täter genau das, was er will: Ruhm. Die Namen der Getöteten werden uns nicht genannt, beinahe so, als würden sie nicht für wichtig genug erachtet. Wie der Medienwahnsinn aus dem Killer ein Jack the Ripper-Star macht, ist widerwärtig. Er sollte namenlos bleiben, bildlos, und schweigend weg gelegt werden.

Meine Äußerung beim Konzert in Warschau könnte so erklärt werden: Jeden Tag werden routinemäßig Millionen von Lebewesen für den Profit von MacDonald’s und KFCruelty getötet. Aber weil diese Morde gesetzlich geschützt werden, wird von uns abverlangt, dass wir den Tötungen gleichgültig gegenüber stehen und noch nicht einmal wagen, sie in Frage zu stellen.

Wenn man zurecht über die Tötungen in Norwegen entsetzt ist, folgt dies sicherlich aus dem natürlichen Gefühl heraus, dass man über die Tötung JEDES Lebewesens entsetzt ist. Man kann nicht das Leiden der Tiere ignorieren, bloß weil Tiere nicht wie Menschen sind.“

So liest sich die Stellungnahme eines fanatisierten Tierrechtlers, der den Grund für die Aufregung um seine Äußerung offensichtlich nicht verstehen will. Erkenntnisresistenz nennt man das. Morrissey verweigert sich der Erkenntnis, dass man ein grausames Attentat, wie in Norwegen geschehen, nicht als Bühne für seine Ansichten zum Thema Tierschutz missbraucht. Er entschuldigt sich auch nicht dafür, dass er – bei seiner spontanen Äußerung – die dutzenden unschuldigen Opfer in Norwegen auf eine Stufe mit Hamburger-Buletten gestellt hat. Morrissey, ein Misanthrop.

Auch die vorgebrachte Medienkritik des Sängers ist grotesk. Der Attentäter Breivik hat sich mit seinem Massaker tatsächlich die Aufmerksamkeit verschafft, die er haben wollte. Insofern hat Morrissey Recht. Aber der Morrissey haut in die gleich Kerbe. Er verschafft sich ebenfalls öffentliche Aufmerksamkeit, indem er das Attentat seinerseits zum Anlass nimmt, um mit einem infamen Vergleich auf den Tierschutz aufmerksam zu machen. Morrissey, ein Trittbrettfahrer.

Morrissey, was ist nur aus Dir geworden?

Sven Plaggemeier

Hi, ich bin Sven und betreibe als Gründer die Webseite depechemode.de. Hauptberuflich leite ich ein Team von Content-Spezialisten bei einem Telekommunikationsunternehmen. Vernetze Dich gerne mit mir bei Facebook, LinkedIn oder Xing.

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