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Moby entdeckt die Melancholie neu

Von Ronny
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Moby_wait_for_meGerade mal ein Jahr ist seit dem Disco Album „Last Night“ vergangen, da meldet sich der quirlige New Yorker Moby mit seiner neunten CD zurück. Schon im Vorfeld verkündete er, dass sein neuestes Werk fernab kommerzieller Belange angesiedelt und daher persönlicher und melodischer ist als seine letzten Alben. Tatsächlich scheint Moby die auf seinem 1999er Album „Play“ zelebrierte Melancholie auf „Wait for me“ neu entdeckt zu haben.

Bereits mit der Vorabsingle „Pale Horses“ gab es schwermütige Kost zu hören, bei der elegische Streicherflächen auf den wehmütigen Gesang von Amelia Ziria Brown treffen. Im dazugehörigen (Comic-) Video gibt es zudem noch ein Wiedersehen mit dem allseits bekannten ‚Little Idiot‘, der der Stimmung des Songs mit seiner verzweifelten Suche nach Freunden weiteren Nachdruck verleiht.

Dass die Vorabsingle „Pale Horses“ dabei exemplarisch für den vorherrschenden Sound auf „Wait for Me“ steht, erscheint schon nach dem ersten Hördurchlauf zwingend logisch, denn wahre Radio- oder Uptemposongs sucht man hier vergeblich. Das Album tönt wie aus einem Guss ohne dabei viel Spielraum in eine andere Richtung zu lassen.

Ob „Shot In The Back Of The Head„, „Study War„, „Slow Light„, „Isolate“ oder die diversen Interludes, der melancholisch-theatralisch Grundton schwingt in nahezu allen Songs des Albums mit.

Einzig „Mistake“ bricht mit dem sonst so homogen anmutenden Sound der Platte und bietet eine wunderbar wavige Hommage an die 80er Jahre, bei der Richard Melville Hall aka Moby das einzige Mal den gesanglichen Part übernimmt. Auch das folgende Instrumental „Scream Pilots“ schlägt in diese Kerbe, verstummt allerdings schon nach knapp zweieinhalb Minuten…

Den großen Wurf sucht man auf „Wait for me“ leider vergebens. Vielmehr bekommt man hier eine CD, die ungestört im Hintergrund dahinplätschert und ab und an für nachdenkliche Momente sorgt. Glamour, Disco und Innovation gibt es dann hoffentlich wieder auf Album Nr. 10.

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Von Ronny
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